LESERBRIEFE
02.05.2025 TherwilEin Ja für Therwil
Dass das Schulhaus Mühleboden in einem schlechten Zustand ist, ist unbestritten. Nun bietet sich mit der Idee eines Campus Mühleboden ein toller Wurf für die Zukunft, der für Therwil und seine Bewohnerinnen und Bewohner ein grosser Gewinn sein wird, ein Begegnungsort für Jung und Alt, nicht bloss eine neue Schule im alten Stil. Mich ärgert es, wenn kleinlich und rückwärtsgewandt argumentiert wird. Jetzt ist die Gelegenheit, etwas Neues zu gestalten, auf das die nachfolgenden Generationen stolz sein werden. Gerade wenn man sparen muss, soll man das Bessere, das Nachhaltigere, das Zukunftsweisende wählen und dieses seriös planen. Auf die Dauer zahlt es sich aus. Deshalb stimme ich aus Überzeugung «Ja» zum Projektierungskredit!
Diana Marku, Therwil
Es pressiert – keine Zeit für Campus!
Ich verstehe nicht, weshalb Dinge geplant werden, die den Um- und Ausbau des Mühlebodenschulhauses verzögern! Die Befürworter schreiben doch, wie sehr es drängt. Warum werden dann nicht zügig die Teile geplant und umgesetzt, die den Schulbetrieb sichern? Wenn man doch angeblich die Kinder im Fokus hat, dann muss man doch für sie endlich vorwärts machen! Das geht sicher nicht, wenn man Dinge plant, die nicht dringend sind und die man sich gar nicht leisten kann. Verlegung von Bibliothek, Ausbau Kita, Sanierung Benkenschulhaus, Umgestaltung der Häuser vom Dörfli, neuer Kindergarten und teure Landschaftsgestaltung wären zwar vielleicht ein «Leuchtturmprojekt», mit dem sich die Gemeinde ein Denkmal setzen möchte, aber unseren Kindern dient es nichts, wenn sie noch lange auf angemessene Schulräume warten müssen und später mit ihren Steuern für den Hochmut und Machbarkeitswahn unserer Generation bezahlen müssen.
Und was plant die Gemeinde eigentlich mit den Asylsuchenden und Jugendlichen? Stehen sie dann auf der Strasse? Ich habe nirgends gelesen, was in diesen Bereichen geplant wird und welche Kosten da noch zusätzlich zu erwarten sind?
Dann reichen doch diese 32,6 Millionen noch weniger?
Aus all diesen Gründen stimme ich am 18. Mai zu diesem überladenen Projektierungskredit überzeugt Nein und erwarte von der Gemeinde, dass dann zügig das für den Bereich Schule nachhaltigste Projekt umgesetzt wird.
Lucie Schaad, Therwil
Abstimmungskampf Mühleboden
Nicht nur wird in der Abstimmungsbroschüre über 6 von 7 Seiten Propaganda für ein Ja gemacht, unter «Mögliche Auswirkungen eines Nein» ist zu lesen, dass nach drei Jahren Planung das vorliegende Projekt ersatzlos eingestellt werde und die bereits getätigten Vorinvestitionen vollständig verloren seien. Dies kommt einer Drohung gleich, denn üblicherweise werden Erkenntnisse aus Projektänderungen und getätigte Investitionen sehr wohl für die weitere Planung verwendet. Nirgends wird erwähnt, dass die Nachfolgelösungen für Asylheim und Jugendräume nicht eingeplant sind – die Kosten werden allein schon deshalb explodieren! Der aktuelle Finanzplan macht zudem klar, dass in den Bereichen Asyl und Alter die Ausgaben aus dem Ruder laufen. Trotzdem gaukelt uns der Gemeinderat vor, dass die Finanzierung des Campus problemlos möglich sei – er soll doch endlich aufzuzeigen wie! An der Gemeindeversammlung vom 11. Dezember 2024 haben dem Campus nicht etwa 85 % der Stimmberechtigten zugestimmt, sondern lediglich 170 Anwesende, was nur etwas über 2 % aller stimmberechtigten Therwiler sind. Dass zur Umstimmung der schweigenden Mehrheit alle Mittel recht sind, machen Abstimmungsbroschüre und die letzten BiBos deutlich. Offensichtlich wollen sich einige Gemeinderäte auf Kosten der Therwiler Bevölkerung ein «Leuchtturm»-Denkmal setzen, ohne jegliche Rücksichtnahme auf die tatsächlichen Bedürfnisse von Kindern und Schule. Bitte sagen Sie zu all diesen Ungereimtheiten Nein und ermöglichen Sie zugunsten unserer Kinder und Schule die schnellstmögliche Sanierung des Mühlebodenschulhauses und Erweiterung der 99er Halle.
Referendumskomitee Campus Mühleboden
Unfairer Abstimmungskampf Campus Mühleboden
Ich wohne seit über 30 Jahren mit meiner Familie in Therwil und verfolge das politische Geschehen, je nach Themengebiet, mehr oder weniger. Als aufmerksamer BiBo-Leser ist mir nicht entgangen, dass im BiBo nun bereits mehrfach unter der Rubrik «Gemeindeinformationen» Werbung für ein Ja zum Campus gemacht wurde. Wie ich in Erfahrung bringen konnte, steht die Rubrik «Gemeindeinformationen» im BiBo dem Gemeinderat und der Verwaltung für wichtige Berichterstattungen offen. Nun wird diese Rubrik im Abstimmungskampf sehr einseitig genutzt. Weiter ist mir gestern aufgefallen, dass das Plakat des Referendumskomitees vor der Gemeindeverwaltung zerrissen wurde. Das ist für mich sehr befremdend. Ich bin mit der Forderung des Gemeinderats einverstanden, dass «Fakten, Fakten, Fakten» die Diskussion im Abstimmungskampf bestimmen sollten. Dies muss auch bei unterschiedlichen politischen Meinungen bis zum Abstimmungstermin in einer anständigen Form möglich sein. Die Qualität von Argumenten bemisst sich nicht in der Lautstärke und Häufigkeit, mit der sie präsentiert werden, sondern in der Wahrscheinlichkeit, mit der sie zutreffen. Die Sorge um die zukünftigen Therwiler Finanzen ist verständlich und legitim.
Alfred Hofmann, Therwil
Ja zu einer modernen, sicheren und integrativen Bildungslandschaft
Die Höhe des Projektierungskredits für den Campus Mühleboden mag auf den ersten Blick abschreckend wirken. Doch lassen wir uns nicht täuschen: Ein Ja zu diesem Kredit ist kein Freibrief für überhöhte Kosten, sondern ein klares Bekenntnis zu durchdachter und verantwortungsvoller Planung.
Der Campus Mühleboden ist weit mehr als nur ein Schulprojekt. Mit einer Fläche von 15‘800 Quadratmetern bietet das Areal Platz für zehn Gebäude, die nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern, sondern der gesamten Gemeinde zugutekommen. Die gesamte Bevölkerung kann von diesem lebendigen und integrativen Zentrum profitieren. Es ist eine einmalige Chance, ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Projekt zu realisieren.
Die Konsequenzen einer Ablehnung des Projektierungskredits wären gravierend. Nach drei Jahren Planung müsste das vorliegende Projekt aufgegeben werden. Die bisherigen Vorinvestitionen wären verloren und der Unterhalt der bestehenden, baufälligen Gebäude würde sich unbestimmt fortsetzen. Dies bedeutet, dass unsere Kinder weiterhin in Provisorien und einer maroden Infrastruktur untergebracht wären – eine Situation, die weder sicher noch zeitgemäss ist.
Da die Nutzungspflicht für das Areal bestehen bleibt, müsste ein neues Projekt von Grund auf neu geplant werden, was zusätzliche Kosten und Zeit verursachen würde. Eine Ablehnung des Projektierungskredits wäre daher ein schwerer Rückschlag für die Bildung und die Zukunft unserer Gemeinde.
Stimmen wir deshalb Ja zum Projektierungskredit Campus Mühleboden. Denn nur ein Ja zum Projektierungskredit ist ein Ja zu einer modernen, sicheren und integrativen Bildungslandschaft.
Basil Brüggemann, Präsident Gemeinde
kommission für das Pro-Komitee
Alles nur Spielgeld?
Mit Bedauern stelle ich fest, dass auch Therwil offenbar mitmachen will beim fröhlichen und bedenkenlosen Anhäufen von Schulden. Die Begeisterung, sich einen überteuerten sogenannten Campus Mühleboden zu leisten, scheint auf jeden Fall gross. Es wird suggeriert, 4,11 Mio. Franken – allein für einen Planungskredit – sei vernünftig investiertes Geld und überhaupt sei nun vorwärts zu machen in dieser Sache. Keine Zeit für Innehalten und Reflexion. «Ein Ja ist dringend!» steht in der Befürworterbroschüre gleich an erster Stelle.
Tatsache ist: Wir leben in einer Welt, in der die globale Verschuldung systemgefährdende Ausmasse angenommen hat. Alle Länder sind verschuldet und jedes Land lebt auf Pump. Ebenso Bund, Kanton, Gemeinde. Dennoch geben wir global wie lokal weiter munter Geld aus, welches wir nicht haben. Nun auch Therwil. Schuldenberge und Zinslast steigen. Der politische Verteilkampf um finanzielle Mittel wird in Zukunft nicht weniger werden. Wir alle lesen Zeitung und sehen, was in der Welt passiert. In Therwil werden Steuererhöhungen als mögliche logische Folge eines solchen Grossprojektes nicht mit der Bevölkerung thematisiert, solche werden im vornherein beschwichtigend ausgeschlossen. Was hier an Ausgaben zur Debatte steht, ist sehr viel Geld und es ist kein Spielgeld. Wir haften dafür. Gleichzeitig steigen unsere Ansprüche und Wünsche an die Infrastruktur. Eine Schule reicht nicht, es soll ein Campus sein. Zukünftige Generationen zu belasten ist äusserst unfair, aber halt sehr einfach. Wertvolle Tugenden betreffend einem vernünftigen, verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld scheinen nicht sehr gefragt. Ich kann darüber nur staunen. Selbstverständlich stimme ich gegen diesen Projektierungskredit.
Beat Schärer, Therwil
Campus – wow, das tönt ganz schön wichtig
Das Wort hat seinen Ursprung aus dem Lateinischen und bedeutet Feld.
Es bezeichnet in den USA seit dem 18. Jahrhundert die ausserhalb der Stadt errichteten Gebäude einer Universität, die üblicherweise von parkähnlichen Anlagen umgeben sind. Der Begriff wurde erstmals beim 1746 gegründeten College von New Jersey verwendet. So hab ich es bei Wikipedia nachgelesen.
Und nun soll in «Därwil» auch ein solcher Campus entstehen? Ganz nach (ausgerechnet!) amerikanischem Vorbild? Nein, ehrlich, brauchen wir das?! Ist das nicht ein klein wenig überrissen, so wie ja auch die stolze Summe eines Projektierung Kredits über vier Millionen? Geht es da noch um das Wohl von Kindern und Jugendlichen oder… handelt es sich in Wirklichkeit nicht eher um grosstrabende Verwirklichungspläne einiger Erwachsener, die uns weis machen wollen, dass wir hier in Därwil so einen Campus nach amerikanischem Vorbild bräuchten?
Meine Schulzeit hier in Therwil habe ich grösstenteils in sogenannten Baracken aus Holz verbracht. Und stellen Sie sich vor, ich war ein glücklicher Schüler!
Rainer Ritzel, Therwil
Kurze Klarstellung
Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, zwei, drei Punkte müssen schon noch klar gestellt werden. Im vorliegenden Projekt aus dem Studienwettbewerb ist nichts erwähnt von einer Erweiterung der bestehenden Kita. Ebenfalls ist nicht vorgesehen, die bestehenden Giebelbauten entlang der Benkenstrasse (Dörfli) einer Umgestaltung zu unterziehen. Ich wundere mich, auf was das Referendumskomitee diese falschen Aussagen abstellt.
Die Gebäudehülle des denkmalgeschützten Benkenschulhauses umzugestalten ist ebenfalls nicht Teil des Projektes. Weiter ist die Aussage auf die Erdbebenertüchtigung zu verzichten, doch äusserst bedenklich! Ich auf jeden Fall lege ein klares Ja für den Projektierungskredit in die Urne, da ich den nicht fundierten und zum Teil falschen Aussagen nicht auf den Leim gehe.
Rolf Frei, Therwil
Gesamtbild der Gemeindeausgaben
Verschiedene Leserbriefe werben für den Kredit von 4,1 Mio. für die Planung des Campus Mühleboden mit der Begründung, «es brauche eine Gesamtplanung für eine möglicherweise etappierte Umsetzung». Genau diese Gesamtübersicht fehlt mir aber. Die Aufgaben der Gemeinde enden nicht bei der Bildung. Grosse Ausgaben fallen auch bei Gesundheit, Soziale Sicherheit, Umwelt, Wirtschaft an. Führt man sich das Budget 2025 vor Augen, welches zusammen mit diesem Planungskredit vorgestellt wurde, dann fällt mir der starke Anstieg der Gesundheitskosten auf. Bildung wird sogar etwas günstiger geplant. Warum das? Sind Überlegungen über den Bedarf an Klassenzimmer und an Altersheim Plätzen gemacht worden? Wie sieht die Bevölkerungspyramide in Therwil aus? Haben wir nicht, wie das Budget vermuten lässt, mit weniger Klassen, aber mit mehr Bedarf für Altersplätze zu rechnen? Wo ist ein möglicher Ausbau des Altersheims berücksichtigt? Es gibt weiter Punkte, welche von den Befürwortern nicht erwähnt werden. Wie steht es um unsere Infrastruktur, jedes Jahr mit der Rechnung werden Finanzkennzahlen publiziert. Seit Jahren steht da «schwache Investitionen». Holt uns das nicht einmal z. B. wegen «verrotteten» Leitungen ein? Besteht Ausbaubedarf im Werkhof?
Es fehlt die Gesamtsicht zu den Aufgaben der Gemeinde und der dazugehörenden Kosten. Wir dürfen unsere Mittel nicht unüberlegt einseitig einsetzen. Deshalb sage ich Nein zum Kredit «Campus Mühleboden».
Thomas Schaad, Therwil
Gute Planung – Kosten im Griff
Gerade weil es um beträchtliche Summen geht, unterstütze ich den Projektierungskredit aus voller Überzeugung. Bei einem komplexen Umbauvorhaben auf einer so grossen Fläche ist das Risiko erheblich, dass schlechte Planung zu einer Baukostenexplosion führt. Umso wichtiger ist eine kompetente und vorausschauende Planung – sie rechtfertigt die dafür veranschlagten Kosten voll und ganz.
Wird der Kredit abgelehnt, stehen wir wieder am Anfang. Bereits getätigte Vorinvestitionen gingen verloren, ebenso wertvolle Zeit.
Nach Abschluss der Planungsphase wird die Gemeinde genau beurteilen können, welche Teilprojekte tatsächlich notwendig sind und welche – je nach finanzieller Lage – zurückgestellt werden müssen. Dass weniger dringliche Projekte erst später umgesetzt würden, versteht sich von selbst. Eine fundierte Entscheidungsgrundlage für den konkreten Umfang des Bauvorhabens erhalten wir jedoch erst dank der umfassenden Planung.
Zudem würden wir bei einem Nein keine ganzheitlich abgestimmte Planung für ein mögliches Alternativprojekt erhalten. Gerade weil es sich beim Mühlebodenareal eher um ein ganzes Quartier als nur um ein Schulhaus handelt, wäre diese Ganzheitlichkeit jedoch zentral.
Einzig das Mühlebodenschulhaus separat zu sanieren, würde die optimale Nutzung des Gesamtareals verhindern. Eine solche isolierte Lösung führte garantiert zu einer ineffizienten Nutzung unserer Ressourcen.
Darum empfehle ich den Projektierungskredit zur Annahme.
Justin Gauch, Student Bauingenieurwesen, Therwil
Campus Mühleboden, Ja zum Projektierungskredit
Es wurde schon viel gesagt, geschrieben und gelesen, darum nur so viel:
• Die Sanierung des Schulhauses ist dringend nötig. Wenn das Projektierungskredit abgelehnt wird, geht viel Zeit und Geld verloren.
• Mit dem Projekt «Campus Mühleboden» entsteht eine zukunftsorientierte Lösung für die Schule auf dem Areal und gleichzeitig ein Begegnungsort für alle Bewohnerinnen und Bewohner unserer Gemeinde.
• Das Projekt, mit Kosten von rund 32 Mio. (keine 45 Mio.), ist finanzierbar. Dank den guten Rechnungsabschlüsse in den vergangenen Jahren konnte die Gemeinde Rückstellungen für die Finanzierung machen.
• Für die etappenweise Realisierung ist eine optimale Planung sehr wichtig.
Und darum stimme ich am 18. Mai Ja zum Projektierungskredit. Ja für unsere Kinder, Ja für Därwil.
Virginie Villinger, Therwil
Nein zu einem Projektierungskredit von Fr. 4,111 Mio.
Am 18. Mai stimmen wir über den Projektierungskredit Campus Mühleboden ab. Und nur über den Projektierungskredit! Die Entscheidung über die Höhe des benötigten Baukredits soll dann später folgen.
Es wird suggeriert, dass mit der Planung ein verlässlicher Kostenrahmen geschaffen werde. Worauf sich diese Annahme begründet, ist mir schleierhaft. Kostenüberschreitungen sind heute schon voraussehbar bzw. sogar vorausgeplant.
Das Projekt Campus Mühleboden ist mit Blick auf die Gemeindefinanzen überrissen und muss unbedingt überarbeitet und abgespeckt werden.
Dazu gehört nun auch der Projektierungskredit von Fr. 4,111 Mio. Lehnen Sie diesen ab, damit das Projekt redimensioniert und auch der Projektierungskredit entsprechend reduziert werden kann.
Berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungen bitte auch die heute schon bestehende hohe Fremdverschuldung der Gemeinde und die reelle Gefahr einer notwendig werdenden Steuererhöhung.
H.J. Ringgenberg, e. Landrat
Ein Vernunfts-Ja
Das Gute vorweg: Sowohl das Ja- wie auch das Nein-Lager sagen Ja zu einem modernen Schulhaus Mühleboden.
Der Projektierungskredit in der Höhe von 4,1 Mio. ist ein stolzer Preis, der jedoch für die Dimension und Komplexität des Projektes gerechtfertigt scheint. Wir erhalten dafür einen detailliert ausgearbeiteten Plan, auf dessen Basis wir entscheiden können, was wir umsetzen bzw. weglassen möchten. Benötigen wir einen offenen Bach? Muss die Bibliothek verlegt werden? Wir kaufen mit diesem Projektierungskredit nicht die Katze im Sack, sondern er erlaubt uns nur das umzusetzen, was wir uns leisten wollen. Auch bei einem Nein muss wieder ein Projektierungskredit gesprochen werden, dieser wäre vermutlich in einem Bereich von 3 Mio. angesiedelt, nur haben wir dann keine Grundlage, um über das ganze Areal zu entscheiden. Ausserdem vergehen für ein neues Projekt Jahre, in denen weiter in das marode Schulhaus investiert werden muss.
Das Nein-Lager redet von 45 Mio. Investitionen und rechnet mit einem Worst Case. Ich vertraue jedoch dem Gemeinderat und uns Stimmbürgern, dass wir vernünftig entscheiden und die Baukosten nicht über 32,6 Mio. steigen lassen. Die 2019 getätigten Liegenschaftskäufe hinzuzurechnen, scheint mir falsch, dieses Geld wurde bereits im Jahr 2019 ausgegeben. Auch gilt es noch zu bemerken, dass ein «günstigeres» Alternativprojekt vermutlich auch zwischen 25–30 Mio. kostet (ohne Teuerung).
Das Argument Steuererhöhung wird immer wieder gerne bemüht, hier gilt es zu beachten, dass eine Erhöhung wenig Sinn macht, da ein Grossteil der Mehreinnahmen in den kantonalen Finanzausgleichstopf wandern würde.
Abschliessend möchte ich noch erwähnen, dass wir in den nächsten 2–3 Jahren in eine Tiefzinsphase kommen, was der Gemeinde erlaubt, günstige Kredite aufzunehmen. Das ist nicht zu unterschätzen, bei Krediten von z. B. 20 Mio. ist es entscheidend, ob wir 0 % oder 2 % Zinsen bezahlen. Deshalb könnte uns eine jahrelange Verzögerung teuer zu stehen kommen.
Diese Punkte sprechen für mich für ein Vernunfts-Ja.
Manuel Heitz, Therwil
Campus Mühleboden
An der Gemeindeversammlung wurde dem Projektierungskredit mit 170 zu 23 Stimmen nach intensiven Diskussionen klar zugestimmt. Das Referendumskomitee moniert jetzt, dass nur 2–3 % der Stimmberechtigten anwesend waren. Es hätten aber alle die Möglichkeit gehabt, an der Versammlung anwesend zu sein. Das Referendumskomitee stellt also etwas vom demokratischsten, namentlich die Gemeindeversammlung, was wir besitzen, infrage!
Weiter schreiben sie von 50 Mio. Investitionen. Tatsache ist aber eine andere. Auch wenn man den Erwerb der Liegenschaften Benkenstrasse 8 und 20 (wurden beide jeweils an einer GV bewilligt) und die Kosten des Studienauftrags dazu zählt, kommt man bei Weitem nicht auf diesen Betrag. Sie rechnen aber bei den Baukosten bereits mit einer Kostenüberschreitung von 25 %, obwohl noch kein Stein auf den anderen gesetzt wurde!
Genau aus diesem Grunde braucht es eine gute und seriöse Planung, um eine Kostenüberschreitung möglichst zu verhindern. Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, geben Sie dem Generationenprojekt eine Chance und sagen Sie Ja zum Projektierungskredit.
Rolf Frei, Therwil
Was unser Därwil wirklich braucht
Als Urdärwiler verfolge ich aktiv, was in unserem Dorf läuft und engagiere mich gerne dort, wo es sinnvoll ist. Leider gibt es aber vom Gemeinderat und der Verwaltung Bestrebungen, welche die Lebensqualität nicht verbessern, aber die finanzielle Lage massiv verschlechtern. Die Planung dieses «Campus» als «Leuchtturmprojekt» für die Region ist doch völlig übertrieben.
Es begann mit dem dringenden Sanierungsbedarf des Mühleboden Schulhauses, der von niemandem bestritten wird. Statt der Errichtung eines in der Schweiz üblichen Container-Schulraumprovisoriums während der Bauzeit auf dem Sportplatz Mühleboden kaufte die Gemeinde für teures Geld das marode Swisscom-Gebäude, das selber grossen Sanierungsbedarf aufweist. Mit dem jetzt an der Urne zur Abstimmung gelangenden Projektierungskredit soll das ganze Areal Mühleboden neu entwickelt werden, was viel Zeit in Anspruch nimmt, statt sich auf den schnellst möglichen Weg der Planung und Umsetzung für die rein schulischen Zwecke zu fokussieren. Wir brauchen keinen zusätzlichen Begegnungsort im Mühleboden, weil wir haben dort, im Känelmatt und beim Bahnhofschulhaus, schon Spielplätze mit grossen Wiesen und offenen Bächen zum Spielen, einen schönen alten Dorfkern «Mittlerer Kreis», Kirchplatz und rund umd Schmitti, wo wir uns immer wieder gerne treffen, den Dorfplatz beim Bahnhöfli und die Mehrzweckhalle.
Der Projektierungskredit für den Campus beinhaltet kein Budget für nachträgliche Planänderungen. Dass Änderungen aus finanziellen Gründen notwendig sein werden, ist jetzt schon absehbar, deshalb muss schlanker und effizient projektiert werden, mit Konzentration auf die wichtigen Bedürfnisse einer dem Zeitgeist angepassten Primarschule. Deshalb Nein am 18. Mai!
Felix Heinis, Therwil
Können wir uns den Campus Mühleboden überhaupt leisten?
Im Zusammenhang mit dem Projektierungskredit Mühleboden werden immer wieder die hohen Kosten aufgeführt: zu teuer, überrissen, die Kosten seien nicht tragbar für die Gemeinde. Im Kern ist damit nicht primär der Projektierungskredit gemeint, sondern das ganze Projekt Campus Mühleboden.
Die Fläche in der Grösse von zweieinhalb Fussballfeldern (!) und den zehn Gebäuden, die alle im Besitz der Gemeinde sind, ist eine grosse und komplexe Aufgabe. Es ist aus meiner Sicht unabdingbar, dass bei diesem bisher grössten Bauvorhaben der Gemeinde eine seriöse und detaillierte Projektplanung stattfindet, bevor gebaut wird.
Fakt ist, dass die Gemeinde Therwil sich schon länger mit der Sanierung des über 50-jährigen Mühlebodenschulhauses beschäftigt. Das Mühlebodenschulhaus wie auch das Benkenschulhaus müssen dringend erneuert werden.
Eine Reduktion auf das «Minimum» gemäss Referendumskomitee ist bei genauerer Betrachtung leider nicht so einfach. Die Tagesstruktur existiert nicht am grössten Schulstandort. In der heutigen Zeit eine bedauernswerte Situation, die ebenso mit zusätzlichem Aufwand für die Kinder und auch die Lehrpersonen, die den Schulstandort wechseln müssen, verbunden ist.
Der Kindergarten gehört schon seit langem zur Primarschule. Unterrichtsformen wie beispielsweise die Basisstufe, gemeinsame Aktivitäten des Kindergartens mit der Unterstufe können nur mit grossem Zusatzaufwand realisiert werden, wenn sie nicht an einem Standort vereint sind.
Ja, wir können und müssen es uns leisten. Zurück auf Feld 1 bedeutet nicht nur eine weitere Verzögerung. Es wird schlicht teurer. Deshalb Ja zum Projektierungskredit Campus Mühleboden.
Barbara Peterli Wolf, a. Landrätin