Vom 2. bis 6. September zeigt die «Theatergruppe Gym Oberwil» in der Aula das Stück «Mit dem Strom schwimmen». Es handelt sich um eine neue Adaption des Romans «Jugend ohne Gott» von Ödön von Horváth (1937) und der gleichnamigen Verfilmung von Alain Gsponer (2017). An diesem Kulturvermittlungs-Projekt sind 28 Schüler:innen aus Schauspiel, Musik und Bühnentechnik sowie ein 13-köpfiges Leitungsteam beteiligt. Die Inszenierung, verfasst von Julia Ohm (ehemalige Schülerin) und Hannes Veraguth (Regie), erzählt die Geschichte eines Lehrers aus dem Deutschland der 1930er-Jahre, geprägt von Nationalismus und Rassismus. Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als im Zeltlager, das zum Krieg erziehen soll, ein Schüler ermordet wird.

Das Stück «Mit dem Strom schwimmen» ist ein Jugendstück, in dem nicht mehr ein Lehrer im Zentrum steht, sondern die Schüler:innen. In einem Assessment-Camp der fiktiven «Rowald-Eliteschule» kämpfen sie um Selbstoptimierung in einer gnadenlosen, neoliberal geprägten Gesellschaft, in der nur die Stärksten gewinnen. Formal wird die Handlung auf zwei Ebenen erzählt: Neben dem Camp spielen die Eliteschüler:innen mit Halbmasken Szenen aus Horváths «Jugend ohne Gott». So entstehen Parallelen und Kontraste zwischen der NS-Zeit und einer möglichen künftigen Dystopie. Das Stück regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen an.

Die «Theatergruppe Gym Oberwil» setzt sich mit dieser Produktion einmal mehr mit einem Klassiker der neueren Literaturgeschichte auseinander und bietet den beteiligten Schüler:innen eine Plattform für künstlerische Entfaltung und persönliches Wachstum.

Theatergruppe Gym Oberwil www.gymoberwil.ch

Aufführungen:
Di., 2. September, 20 Uhr, Premiere
Mi., 3. September, 20 Uhr
Do., 4. September, 20 Uhr
Fr., 5. September, 20 Uhr
Sa., 6. September, 20 Uhr, Derniere
Ticketbezug: www.eventfrog.ch/theatergruppegymoberwil