Aikido-Künstler gastieren in Bottmingen
12.06.2025 BottmingenAm Samstag findet im Schulhaus Burggarten ein Aikido-Trainingstag mit Aufführung statt. Dahinter stehen die «Kulturelle Vereinigung der Schweiz für Aikido» und die Aikido Schule Leimental.
Am kommenden Samstag lässt sich im Schulhaus Burggarten zu Bottmingen in die Welt des Aikidos eintauchen: Die «Kulturelle Vereinigung der Schweiz für Aikido», kurz ACSA, lädt zur achten Ausgabe ihrer Kinder- und Jugendtage ein. Dabei werden Kinder und Jugendliche, die in der Schweiz an einer Schule oder in einem Verein diese Kampfkunst erlernen und trainieren, Gelegenheit haben, mit den vier Lehrerinnen und Lehrern Renata Jocic, Andreas Schneider, Sharon Wuhrmann und Clemens Walter zu trainieren. Gerade Renata Jocic ist eine hochangesehene Aikido-Kennerin. Ihre Ausbildung fand bei den japanischen Meistern in Italien, Japan und der Schweiz statt. 1991 gründete sie die Aikido Schule in Bern, deren Leitung sie bis heute innehat. Sie gibt Seminare im In- und Ausland und ist als Trainings-Coach für Tanz- und Bewegungstheater tätig. Durch ihre langjährige Erfahrung entwickelte sie eine
Lernmethode, welche Kinder und Jugendliche an die Bewegungen und Prinzipien des Aikido heranführt, ihr Verständnis vertieft und grösstmögliche individuelle Entwicklung ermöglicht. Auch Sharon Wuhrmann und Clemens Walter sind beide vom Verband ACSA zertifiziert. Andreas Schneider ist Leiter der Aikido Schule Leimental, die in Bottmingen Kurse und Trainings für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet, und den Anlass am Samstag als Gastgeber organisiert. «Für die Kinder wird es eine gute Gelegenheit sein, einmal mit jemand anderem zu trainieren», sagt er. Auf einer extra für den Anlass ausgelegten 500 Quadratmeter grossen Trainingsfläche werden die Kinder ab 10.30 vormittags mit den vier Meistern trainieren und um 16 Uhr findet eine gemeinsame Vorführung, ein sogenanntes «Embukai», statt. Sowohl Trainings wie die Aufführung sind öffentlich. «Jeder kann kommen und zusehen», sagt Andreas Schneider.
Schule fürs Leben
«Aikido ist etwas Lebenspraktisches. Man kann lernen, einander zu begegnen», erzählt Andreas Schneider. Dabei sei Aikido, wie er betont, kein Kampfsport, sondern Kampfkunst. «Man muss nicht unbedingt sportlich sein, um Aikido zu machen.» Ziel der japanischen Kampfkunst ist es, einem Angriff dadurch zu begegnen, dass man die Angriffskraft leitet und es dem Partner unmöglich macht, seinen Angriff fortzuführen. Dies geschieht etwa durch Wurf- und Haltetechniken. «Es sind zum grossen Teil schonende Bewegungen.»
Andreas Schneiders Begeisterung für Aikido geht bis in die 1980er-Jahre zurück, zwischen 1989 und 1993 absolvierte er seine Grundausbildung, seine Lehrer rieten ihm, sich weiterzubilden und selbst zu unterrichten. Daneben startete er auch eigene Projekte, war etwa in der Jugendarbeit eines Arbeitslosenprojektes der Christoph-Merian-Stiftung aktiv.
«Die eigentliche Geschichte der Aikido Schule Leimental begann 2004 damit, dass ich und meine Familie den Lebensmittelpunkt ins Leimental verlegte. In unserem Keller richtete ich eine Praxis für biodynamische Massagen ein.» Der Praxisraum bot auch Platz für Aikido-Matten und konnte so als «Dojo» – die Bezeichnung für Übungsort der japanischen Kampfkünste – genutzt werden. Seit 2011 bildet ein Verein die Trägerschaft der Schule: «Das hat zur Folge, dass wir für unsere Trainings die Turnhalle im Hämisgartenschulhaus gratis nutzen können», erzählt Andreas Schneider.
«Aikido bedeutet Widerstandlosigkeit»
Aikido wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von einem Meister verschiedener traditioneller japanischer Kampfkünste, Morihei Ueshiba, entwickelt. Er erklärte das Wesen seiner Kunst mit folgenden Worten: «Aikido ist nicht eine Fähigkeit, mit der man kämpfen oder den Feind besiegen kann. Es ist vielmehr der Weg zur Versöhnung der Welt und zur Vereinigung aller Menschen zu einer Familie. Der Kampf ist schon beendet, bevor er begonnen hat. Aikido bedeutet Widerstandslosigkeit.» Neben Aikido-Trainings bietet Andreas Schneider an seiner Schule etwa auch Kurse zu buddhistischer Meditation oder auch zum Thema «Grenzen setzen» an. Er selbst ist zudem im Vorstand der ACSA aktiv.
Caspar Reimer
Weitere Informationen: www.akikai.choderwww.aikido-leimental.ch