SPRÜTZEHÜSLI
Ausstellung Korrosion
23.01.2025
Oberwil
Jacqueline Dreyfus aus Biel-Benken ist eine Künstlerin, die über eine breitgefächerte Ausbildung im In- und Ausland verfügt. Der Reiz in ihren Bildern liegt in der Spontanität, denn sie experimentiert direkt auf der Leinwand mit verschiedenen Materialien wie Teer, Sand, Asche, Beton, Wachs und vor allem Rost, den sie selbst auf dem Bildträger produziert. Durch Schichten entstehen zufällige, aber durchaus gewollte Motive und sie empfindet es als spannend, dass sich trotz dieser Ungewissheit die richtigen Proportionen und Farben immer wieder zu einem Ganzen zusammenfügen. Dieses Spiel von Plan und Zufall, von gewollt und ungewollt, spiegelt für die Künstlerin den Fluss des Lebens wider. Für ihre Ausstellung im Sprützehüsli war der Wunschpartner ein «Rostkünstler», der mit Paul Stadler aus Zwingen idealerweise gefunden werden konnte.
Schon der Name von Paul Stadlers Atelier ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Kuhstahl lautet der sinnige Name, denn hier entstehen mit schöpferischem Einsatz aus gesammeltem Altmetall Kunstwerke in einem ehemaligen Stall. Im Zentrum seiner aktuellen Arbeiten stehen massive Zeitzeugen aus dem ländlichen Leben und der Zeit der Mechanisierung. Die durchdachten Kunstobjekte sind weit mehr als eine Addition von rostigen Teilen, sie sind Metaphern für die Vergänglichkeit und gleichzeitig der Aufbruch zu Neuem. Ein gut sichtbares seiner Werke ist sicher allen bekannt, die schon einmal mit dem Auto nach Laufen gefahren sind. Vor dem Ortseingang, noch in der Gemeinde Zwingen, befindet sich ein Kreisel, in dessen Mitte eine Metallkugel steht. Diese soll die Globalisierung darstellen und der weisse Stuhl darin den Weg zurück zur Ruhe.
Am Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr, findet im Sprützehüsli ein Künstlergespräch statt. Jacqueline Dreyfus und Paul Stadler sprechen über den Schaffensprozess ihrer Werke, moderiert von Beat Kohler, Mitglied der Sprützehüsli-Kommission.
«Korrosion», die neue Ausstellung im
Sprützehüsli, Hauptstrasse 32, Oberwil
31. Januar bis 23. Februar
Vernissage: 31. Januar, 19 Uhr
Öffnungszeiten jeweils Samstag und
Sonntag, 11–18 Uhr