Wo Begegnungen Wurzeln schlagen
04.09.2025Es sind nicht die grossen Schlagzeilen, die unser tägliches Leben prägen, sondern die vielen kleinen Begegnungen, das gemeinsame Anpacken und die Traditionen, die von Generation zu Generation weitergetragen werden. Genau das zeigt sich in Bottmingen, Oberwil, Therwil und Ettingen.
So hat der erste Quartierflohmarkt in Bottmingen gezeigt, welche Kraft in einem Wohnquartier steckt: Freiwillige organisierten die Veranstaltung, Familien bummelten durch die Strassen, Kinder spielten, es wurde geplaudert und Dinge wiederverwendet statt weggeworfen. Solche Formate beleben die Nachbarschaft, schaffen Begegnungen und zeigen: Nachhaltigkeit und Zusammenhalt gehen Hand in Hand.
Oberwil macht deutlich, dass Märkte mehr sind als Verkaufsstände. Der «Märt uf em Bernhardsberg» am 12. September ist ein Ort des Genusses und der Teilhabe. Die Arbeitsintegration vor Ort bietet Menschen wie Felix eine neue Perspektive: Arbeit, Schulabschluss, Ausbildung. Die Produkte der Manufaktur Bernhardsberg sind deshalb nicht nur Bioprodukte, sondern das Ergebnis eines Prozesses, der Selbstvertrauen und Zugehörigkeit stiftet.
Therwil feiert ein kleines Wunder: Zehn Jahre Interkultureller Gemeinschaftsgarten. Was als Idee begann, ist inzwischen ein grüner Treffpunkt geworden, an dem Tomaten, exotisches Gemüse und Wildblumen wachsen – und mit ihnen Geschichten, Freundschaften und gegenseitiges Lernen entstehen. Dass ein Teil der Ernte in den Mittagstisch fliesst und Feste mit äthiopischer Kaffeezeremonie oder ukrainischer Musik gefeiert werden, macht deutlich, wie Integration praktisch funktioniert: gemeinsam, respektvoll und genussvoll.
Und Ettingen erinnert uns an die Kraft der Tradition. Die Gugger-Gugge Ettigä ist fester Bestandteil der Fasnacht. Sie sucht neue Mitglieder und hält mit Herzblut an Brauchtum fest. Ob Probeabend oder Gugger-Obe: Kultur lebt vom Mitmachen – und vom Zuhören, wenn die Trommeln und Instrumente durchs Dorf hallen.
Unsere Region lebt vom Engagement ihrer Bewohnerinnen und Bewohner: als Nachbarinnen und Nachbarn, als Mitarbeitende in Werkstätten, als Gärtnerinnen und Gärtner oder als Fasnächtlerinnen und Fasnächtler. Dafür braucht es Orte, Freiwillige, Mut und manchmal einfach einen sonnigen Tag im Freien. Es sind genau diese Begegnungen, die unser Zuhause stärken. Lassen Sie uns gemeinsam die Wurzeln unserer Gemeinschaft weiterwachsen lassen.
Viel Spass beim Lesen!
Brooke Keller