Die Vegetation im Naturschutzgebiet Mooswasen in Therwil hat sich üppig entwickelt. Das Blätterkleid von Büschen und Bäumen ist dicht, das Riedgras ist fusshoch, der neue Schilf mehr als kniehoch. An warmen Tagen schwirren zahlreiche Insekten über dem Wasser. Frösche quaken, im Dickicht ruft das Teichhuhn, in den Kopfweiden singt die Mönchsgrasmücke. Welch herrliche Idylle, so nah zum Dorf.

Am sonnigen Südhang ob dem Weg, also vis-à-vis zum Feuchtgebiet, gedeiht eine interessante, vielfältige Flora. Im Moment fällt der dunkelblaue Natternkopf auf. Seine Blütenform gab der Pflanze ihren Namen. Gleich daneben blüht das leuchtend gelbe Johanniskraut. Am Ackerrand gedeiht ein üppiges Rudel des Fünffingerkrauts mit dunkelgelben Blüten. Dessen Blatt besteht aus fünf Teilblättern und erklärt so seinen Namen. Die Königskerze ist erst einen halben Meter gross, bis im Hochsommer wird sie dreimal so hoch sein. Die Gräser verdienen einen speziellen Blick. Das Duftende Ruchgras ist etwas verborgen. Es verströmt beim Trocknen einen leichten Waldmeisterduft.

Der Südhang beim Mooswasen ist geprägt von grosser Vielfalt: Obstbäume, schön gestufter Waldrand, bunte Wiesen, Sträucher, und auf den Büschen singt die in vielen Gebieten des Baselbiets verschwundene Goldammer. Mit der Erweiterung des Naturschutzgebietes Mooswasen könnten diese landschaftlich wertvollen Lebensräume für Flora und Fauna zum vielfältigsten Naturschutzgebiet des Kantons führen. Ein Entdeckungsspaziergang mit offenen Augen und Ohren lohnt sich zu jeder Jahreszeit.

Natur- und Vogelschutzverein Therwil