Das Wunderland vor der Haustür
20.11.2025Das Leben braucht ab und zu eine Prise Wunderland, etwas Unerwartetes und Erfrischendes, das uns daran erinnert, wie viel Freude in der Gemeinschaft steckt. Vier Anlässe im Leimental haben uns genau das geschenkt.
Bunte Regenschirme, leuchtende LED-Farben und ein Hauch von «Alice im Wunderland»: Der TV Ettingen verwandelte die Turnhalle Hintere Matten in eine fantasievolle Bühne und über 300 Besucherinnen und Besucher feierten mit. Zwischen dem Duft von Älpler-Magronen, witzigen Moderationen und über neunzig begeisterten Kindern auf der Bühne entstand eine Stimmung, die das Motto «TV Ettingen im Wunderland» mehr als verdiente.
Beim Bürgeressen in Bottmingen erklang jüngst Jazz in der Aula des Burggartenschulhauses: The Moody Tunes sorgten für Atmosphäre, das Catering-Team zauberte feine Gänge und Revierförster Markus Lack vom Forstrevier Allsch wil/vorderes Leimental erinnerte in seinem Vortrag daran, wie wertvoll und zugleich fragil unser Naherholungswald ist. Hitzephasen, Borkenkäfer und häufigere Sommerstürme setzen unseren Wäldern zu; trotzdem bleibt der Wald ein Ort der Begegnung.
Aus Oberwil hören wir kreative Stimmen: Die Schreibwerkstatt des Gymnasiums feierte ihr 20-jähriges Bestehen – und 20 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten zeigten im Rahmen des internationalen Literaturfestivals «BuchBasel» auf der Bühne, was in ihnen steckt. Viele von ihnen nahmen kein Blatt vor den Mund: Es ging um Themen wie Suizid, Femizid, Klimawandel, Armut, Krieg und Flucht. Die Texte waren kritisch, witzig und berührend zugleich. Ein Projekt, das zeigt, wie wichtig Förderung abseits des Lehrplans ist.
Am 4. Dezember lädt Therwil zu einer besonderen Begegnung mit der Literaturgeschichte: Hanspeter und Martin Siegenthaler lesen aus dem Briefwechsel zwischen Hermann Hesse und seinem Sohn. Im Interview mit dem BiBo berichten die beiden von der Erschliessung der Briefe und verraten, was die Zuschauer bei der Lesung erwartet. 1500 Briefe in 22 Schachteln: eine Schatzkammer, die Einblick in Familienbande, Werk und Zeitgeschichte gibt. Die Lesung in der reformierten Kirche verspricht intime Momente, in denen die Briefe für sich sprechen.
Diese Anlässe zeigen: Wunderland ist kein Ort, sondern ein Gefühl und davon können wir nicht genug haben. Mögen uns auch in der kommenden Adventszeit solche kleinen Überraschungen begleiten!
Viel Spass beim Lesen.
Brooke Keller

