Ein Abend voller magischer Momente
18.12.2025 BottmingenDas traditionelle Adventssingen beim Schulhaus Talholz fand zum ersten Mal unter freiem Himmel und mit einem anschliessenden Weihnachtsmarkt statt. Kinder, Lehrpersonen und Eltern waren begeistert.
Auf dem Pausenhof herrschte ein emsiges Treiben. Die Anspannung bei Kindern und Lehrpersonen war förmlich spürbar. Die Feuerschalen wurden eingeheizt, die Produkte an den Marktständen einladend ausgebreitet, die Teller für die Suppen gestapelt und nicht zuletzt wurden die letzten Instruktionen verteilt. Jedes Kind musste schliesslich wissen, wann seine Schicht am Stand der eigenen Klasse anfängt.
Am vergangenen Freitagabend fand das traditionelle Adventssingen beim Schulhaus Talholz zum ersten Mal unter freiem Himmel statt. In den Jahren zuvor luden die Lehrpersonen und Kinder die Angehörigen an zwei Vormittagen in die Turnhalle ein. Mit der Verlegung nach draussen und dem ebenfalls zum ersten Mal durchgeführten Weihnachtsmarkt sollte der vorweihnächtlichen Tradition mehr Raum und vor allem mehr Ambiente verliehen werden. Um Punkt 17 Uhr haben alle knapp 200 Schulkinder des Schulstandorts Talholz ihre Plätze auf dem roten Sportplatz eingenommen. Mit dem ersten Ton aus der Querflöte und den ersten Liedtakten war klar: Der Mut, etwas Neues zu wagen, hat sich vollumfänglich gelohnt.
Mehrstimmig und mehrsprachig trugen die Kinder und Lehrpersonen fünf Lieder vor. Bei den Klassikern «In der Weihnachtsbäckerei» und «Feliz Navidad» sangen und wippten auch etliche Zuhörerinnen und Zuhörer mit. Zwischen den Liedern lasen Sechstklässler eigens verfasste Gedichte vor.
200 Kinder im gleichen Rhythmus und Tempo
Dirigent und Klassenlehrer Pascal Gürber war nach dem gelungen Adventssingen erleichtert. «Ich hatte in den letzten Tagen vor Aufregung schon etwas Bauchweh. Es hat alles gut geklappt. Die Kinder haben das wunderbar gemacht.» Die Lieder wurden in den letzten Wochen in den Klassen intensiv geübt. Dreimal – die Hauptprobe war am Freitagmorgen um 8 Uhr – probten alle Klassen zusammen. Die fünfte Klasse mit den Instrumenten probte seit den Herbstferien wöchentlich. Die grösste Schwierigkeit mit gegen 200 Kindern sei der Rhythmus und das gemeinsame Tempo, beschreibt Pascal Grüber.
Kurz nach 18 Uhr stupst eine Lehrerkollegin Pascal Grüber an und lacht: «In einer Viertelstunde haben wir alles verkauft.» Die Kürbissuppe und das Weihnachtsgebäck sind wahre Verkaufsschlager. «Die Schichten nach uns haben gar nichts mehr zu tun», sagen Clara, Fay, Josephine und Annina schulterzuckend.
Das gemeinsame Backen und Kochen in der Schule sei ein tolles Erlebnis gewesen. «Beim Zwiebelschneiden haben wir fest geweint», erzählt Annina. Auch das Singen habe bestens geklappt, berichten die vier Drittklässlerinnen. Sie sind sich einig: «In der Weihnachtsbäckerei» war ihr Lieblingslied.
Aufregung in den Tagen zuvor
Der Erlös des Weihnachtsmarkts geht vollumfänglich an die Schule Talholz. Die Kinder sollen direkt etwas davon haben, betont Konrektor Oliver Viani. Das Adventssingen mit dem Weihnachtsmarkt soll verbindend wirken – zwischen den Kindern, mit den Lehrpersonen und den Eltern. Die freudige Aufregung sei den Kindern in den letzten Tagen anzumerken gewesen, verrät Viani. «Alle waren topmotiviert. Das Schulhaus wurde festlich dekoriert. Von Tag zu Tag bis zum heutigen Höhepunkt ist die Weihnachtstimmung angekommen.» Für das Gelingen der Premiere im Freien habe es von Kindern und Lehrpersonen viel Engagement gebraucht, sagt Oliver Viani. «Alle haben sich ins Zeug gelegt. Es hat sich absolut gelohnt.»
Auch Klassenlehrerin Kirthana Sinnathamby, die gemeinsam mit Pascal Grüber das Adventssingen organisiert hatte, ist die Erleichterung anzumerken. «Heute kann ich gut und ruhig schlafen. Das war in den letzten Tagen nicht so der Fall.» Die Verlegung nach draussen haben sich gelohnt. «Es ist vielmehr ein gesellschaftliches Zusammenkommen. Man hat mehr Zeit, auch die Eltern unter sich.» Solche Momente seien rar, sagt Kirthana Sinnathamby. «Es war ein absolut gelungener Abend. Es hat heute viele magische Momente gegeben.»
Tobias Gfeller

