Ein harmonisches Zusammenspiel von Werk und Haus
13.11.2025 EttingenDie Künstlerinnen Irene Brodman, Dési Villars und Noémi Binggeli zeigen im KulturWerk unter dem Motto «Mixed Up» eine Vielzahl an Stilrichtungen und Techniken.
Im KulturWerk Ettingen treffen aktuell drei Persönlichkeiten aufeinander, die über 110 Werke zeigen, die eine grosse Bandbreite der Kunst abdecken. Der Gang durch die Räumlichkeiten in einem der ältesten Häuser von Ettingen braucht aktuell viel Zeit. Die Ausstellung von Irene Brodmann, Dési Villars und Noémi Binggeli ist quantitativ umfassend und detailreich zugleich. Einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den Werken ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen.
Was auffällt ist die farblich, stilistisch und technisch stimmige Aufteilung der Werke in den beiden kleinen Zimmern, in der Stube und im ersten Stock des ehemaligen Wohnhauses. Dabei spielt die Grösse der Bilder weniger eine Rolle als die Art und Weise der Stile und Techniken. Doch was wollen die drei Künstlerinnen mit dem Ausstellungstitel «Mixed Up» genau sagen? «Jede von uns setzt in ihrer Kunst verschiedene Medien und Techniken ein, vereinzelt auch innerhalb der einzelnen Werke», erklärt Irene Brodmann. Diese «gemischte Kunst» fordert von den Besucherinnen und Besuchern Geduld und Konzentration, wenn sie die verwendeten und eingesetzten Medien und Techniken in den Werken erkennen möchten. Doch auch die Übersicht aus der Distanz im Raum ergibt in der Ausstellung ein stimmiges Bild.
Junge Künstlerin aus Ettingen fördern
Irene Brodmann aus Ettingen und Dési Villars aus Witterswil sind künstlerisch seit Jahren eng verbunden. Zu einer gemeinsamen Ausstellung ist es bisher noch nicht gekommen. «Wir wünschen uns das schon so lange. Dass es nun geklappt hat, ist für uns beide grossartig», strahlt Dési Villars. Als sie von der Leidenschaft und dem Schaffen der 13-jährigen Noémi Binggeli aus Ettingen erfahren haben, überzeugten sie die junge Künstlerin, ihre Werke zum ersten Mal öffentlich zu zeigen. «Als Künstlerin muss man mit den eigenen Werken raus zu den Menschen. Es ist schade, wenn das eigene Schaffen für immer im Atelier oder im dunklen Keller bleibt», findet Irene Brodmann, die im vergangenen Jahr Dési Villars zur ersten eigenen Ausstellung im KulturWerk überzeugen konnte.
Noémi Binggelis Collagen sind mit Witz und Humor versehen, die in Kombination mit den Werken von Dési Villars und Irene Brodmann hervorragend zur Geltung kommen. Das Trio harmoniert, das ist auf vielen Ebenen in der Ausstellung zu sehen. Das Kuratieren überlässt Elisabeth Dähler, Präsidentin des Vereins KulturWerk, jeweils den Künstlerinnen und Künstlern. «Dadurch ist eine noch persönlichere Note möglich», schwärmt Brodmann. Die unterschiedlichen Räumlichkeiten machen viele Optionen der Gestaltung einer Ausstellung möglich. Umso herausfordernder war das Kuratieren, berichtet Dési Villars. «Es war ein intensiver und sehr schöner Prozess. Wir mussten auch mal eine Nacht drüber schlafen, um uns klar zu werden, wie wir eine Ecke gestalten möchten.»
Inspirierender Austausch mit den Besuchern
Entstanden ist eine Ausstellung mit viel Sinn fürs Detail und die Schönheiten des Hauses. Das Zusammenspiel zwischen den Werken und den Räumlichkeiten ist gelungen und trägt seinen Teil zum lohnenden Besuch bei. Elisabeth Dähler ist voll des Lobes für die Künstlerinnen. «Mich beeindruckt die Vielfalt der Werke und wie sie es geschafft haben, die grosse Anzahl an Einzelstücken so zu platzieren, dass es für das Auge des Betrachtenden hochattraktiv ist.»
«Mixed Up» stiess an den ersten beiden Wochenenden auf ein sehr positives Echo. Bei der Vernissage am 1. November war das Haus voll. Die Künstlerinnen freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher an beiden noch folgenden Ausstellungswochenenden. Dank der Kleinräumigkeit des Hauses findet automatisch ein Austausch statt, den die drei Künstlerinnen als inspirierend empfinden und sehr schätzen.
Tobias Gfeller
Mixed Up, 1. bis 23. November jeweils Freitag, 17–20 Uhr
Samstag und Sonntag, 14–17 Uhr
KulturWerk Ettingen, Hauptstrasse 40



