Ein Haus voller Weihnachten und vieles mehr

  28.11.2024 Therwil

Nach dem Erfolg des letztjährigen Wiehnachts-Huus steht in diesem Jahr die zweite Ausgabe an. Das neue Haus am Sägeweg 1 bietet mehr Platz für Aussteller und lädt zu gemütlichen Stunden bei Glühwein und Co. ein. Hinter dem stimmungsvollen Weihnachtsangebot steht ein engagiertes Team rund um Fabienne Gschwind.

Morgen, Freitag, öffnet das Therwiler Wiehnachts-Huus seine Türen zur zweiten Ausgabe. Was letztes Jahr als «Herzensprojekt» startete, war so erfolgreich, dass Initiantin Fabienne Gschwind dieses Jahr mit einer Neuauflage zurückkehrt. Allerdings findet diese nicht mehr am Känelmattweg statt, da das dortige Haus mittlerweile abgerissen wurde. Stattdessen ist das Wiehnachts-Huus nun am Sägeweg 1 zu finden. Dieser Lokalitätswechsel ist jedoch Teil des Konzepts, wie Fabienne Gschwind erklärt: «Ich suche ganz bewusst leer stehende Häuser und hauche ihnen nochmals weihnachtliches Leben ein, bevor sie einem Neubau weichen müssen.» Diese Zwischennutzung, so sagt sie, «ermöglicht mir eine fast grenzenlose Kreativität in der Umsetzung meiner Ideen, was ich grossartig finde».

Die Geschichte, wie Therwil überhaupt zu einem eigenen Wiehnachts-Huus kam, ist jedoch alles andere als alltäglich und vor allem dem Engagement von Fabienne Gschwind zu verdanken. Die Personalfachfrau ist eine leidenschaftliche Selbermacherin und äusserst kreativ unterwegs. «Ich habe schon immer gerne dekoriert und gewerkelt», erzählt sie. Ihre Spezialität ist das Upcycling alter Möbel und Gegenständen und ihre Passion gilt dem «Retten» und Wiederverwerten von Objekten, von welchen sich andere Menschen trennten. «Es fasziniert mich, aus alten Dingen etwas Neues zu schaffen. Dabei ist der Gedanke der Nachhaltigkeit ebenso gross wie meine Neugier, woher das entsorgte Objekt wohl stammt und was es zu erzählen hätte», erklärt sie. Mit ihren Werken und Objekten ist sie auch regelmässig auf ausgesuchten regionalen Märkten anzutreffen.

Als gebürtige Therwilerin und in der Gemeinde verankert, hatte sie auch viele Jahre einen Stand am Weihnachtsmarkt. Doch dabei gab es einen kleinen Haken, wie sie lachend erzählt: «Ich bin ein ziemliches Gfrörli, bereits am frühen Nachmittag spürte ich meine Füsse und Finger nicht mehr.» Ein langer Tag an einem kalten Weihnachtsmarkt kann eben ganz schön frostig sein. Deshalb dachte sie immer wieder: «Ein Weihnachtsmarkt mit all seinem stimmungsvollen Ambiente in der gemütlichen Wärme eines Hauses – das wäre wirklich ein Traum.»

Ohne Freunde geht nichts
Letztes Jahr, als sie durch eine berufliche Veränderung etwas mehr Zeit in ihrem Kalender fand, begann sie, ihre Idee umzusetzen. Im BiBo suchte sie bei den Baueingaben nach passenden Projekten und stiess auf ein leer stehendes Einfamilienhaus, das bald einem Neubau weichen sollte. Sie rief den Bauherrn an und fragte, ob eine weihnachtliche Zwischennutzung möglich sei. «Kurz darauf hatte ich die Schlüssel in der Hand, und es konnte losgehen», erzählt sie.

Allein war das Projekt jedoch nicht zu stemmen. Glücklicherweise kann Fabienne Gschwind aber auf einen engagierten Freundeskreis zählen. «Das Haus war unbewohnt, und wir mussten es in kurzer Zeit nicht nur bewohnbar machen, sondern auch gemütlich und weihnachtlich dekorieren.» Da gab es viel zu tun. «Ich war sehr dankbar, dass viele meiner Freunde letztes Jahr auf diesen Zug aufgesprungen sind und mich tatkräftig unterstützt haben.»

Das erste Wiehnachts-Huus war ein grosser Erfolg, sodass für Fabienne Gschwind klar war: «Wenn ich wieder ein Haus finde, gibts eine Neuauflage.» Gesagt, getan! Dieses Jahr fand sie erneut ein passendes Objekt – das Haus am Sägeweg 1. Im Vergleich zum ersten Standort bietet das neue Haus deutlich mehr Platz und verfügt über ein weiteres Stockwerk. «Wir haben dieses Mal 50 Ausstellende. Dank der vielen Einbauschränken in fast jedem der fünf Zimmer, die wir ohne Türen als zusätzliche Ausstellflächen nutzen konnten, waren wir in der Lage, so viele Teilnehmende zu berücksichtigen, das freut uns sehr» erklärt sie.

Die passenden Aussteller hatte sie schnell beisammen – so viele, dass sie sogar Interessenten absagen musste. Der Ruf des Wiehnachts-Huus als spannende vorweihnachtliche Adresse scheint sich herumgesprochen zu haben. Wichtig ist Fabienne Gschwind dabei, dass sich die Anbieter unterscheiden und nicht direkt konkurrieren. «Wir legen grossen Wert auf ein vielfältiges und aussergewöhnliches Sortiment an allerlei Selbstgemachtem.»

Die Ausstellenden zahlen eine moderate Standgebühr und bringen ihre Produkte ins Wiehnachts-Huus. Anwesend sein müssen sie nicht während den Verkaufstagen. Der Verkauf erfolgt im Konzept eines PopUp-Stores. Gschwind verzichtet auf eine prozentuale Beteiligung an den Verkaufserlösen. «Das Projekt Wiehnachts-Huus soll ein nicht-Profit orientierter Anlass sein. Wir verfolgen in erster Linie das Ziel, kreativ arbeitenden Menschen eine Plattform zu bieten, ihre selbst gemachten Produkte am ‹Markt› zu testen», so Gschwind.

Auch kulinarisch einen Besuch wert
Das Wiehnachts-Huus ist bereit für die Besucher. Fabienne Gschwind und ihr fünfköpfiges Team haben in den letzten drei Monaten mit grossem Einsatz gebohrt, gehämmert, gemalt und dekoriert. Ihre Freundin Alexandra Thommen wird für das leibliche Wohl der Besuchenden zuständig sein und das Catering übernehmen. Mit ihr habe sie eine einmalige Unterstützung an ihrer Seite. «Sie sorgt auch dafür, dass ich vor lauter Wiehnachts-Huus Ideen nicht die Bodenhaftung verliere», gibt Gschwind lachend zu.

Die Gäste erwartet nicht nur ein Weihnachtsmarkt mit einem vielfältigen Angebot, sondern auch ein einzigartiger Ort zum Verweilen: An der Wiehnachts-Huus-Bar gibt es unter anderem hausgemachten, weissen Glühwein, am offenen Feuer im Garten werden Würste für hungrige Besucher gebrätelt und das Kuchenbüffet ist reich bestückt.

Ab morgen öffnet das Wiehnachts-Huus an den kommenden drei Wochenenden seine Türen. Es lädt alle zum Geniessen, Stöbern und Verweilen ein.

Stefan Fehlmann


Öffnungszeiten:
1., 2. und 3. Adventswochenende
Freitags: 13.00–19.00 Uhr
Samstags: 11.00–19.00 Uhr
Sonntags: 11.00–17.00 Uhr

www.wiehnachtshuus.ch


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