Ein Turnerabend im Wunderland

  20.11.2025 Ettingen

Der TV Ettingen lud am Samstag zum Turnerabend. Das Motto war «TV Ettingen im Wunderland». Es kamen mehr als 300 Leute. Am Sonntag gab OK-Mitglied Steffi Lurz dem BiBo ein Interview.

Kalter Novemberregen. Nicht einmal bei den Rauchern vor der Turnhalle Hintere Matten standen sonderlich viele Leute. Ob das am Wetter oder an den gesunden Lebensgewohnheiten des Anwesenden lag, bleibe dahingestellt. Die Halle war sehr schön dekoriert, grüne Stoffbänder hingen an der Decke. Dort, wo die Bänder zusammenliefen, baumelten umgekehrte farbige Regenschirme von der Decke. Sie waren mit LED-Lämpchen versehen und strahlten in Orange, Blau und Gelb. An den Wänden und Klettergerüsten hingen Heliumballone und an den schwarzen Stoffbahnen, die die Fenster abdeckten, bunte Blumen. Kurz und gut: Die Turnhalle war voll und ganz aufs Motto «TV Ettingen im Wunderland» hin dekoriert.

Gut besetzte Festtische
An den Festtischen waren viele Familien zu sehen, während Kinder durch die Tischreihen tollten oder sich unter der Bühne versteckten. Jugendliche fläzten auf der Bühne hinterm halboffenen Vorhang auf einer dicken Bodenmatte. Im hinteren Teil der Halle bildete sich nach 18 Uhr eine Schlange beim Verpflegungsstand. Der Duft von Älplermagronen lag in der Luft. Weil an den Tischen nicht genug Platz für alle war, wurden an der Wand zusätzliche Stühle aufgestellt. Am Ende waren es mehr als 300 Leute, zu denen sich auch noch die Helfer und Turner gesellten.

Familiäre Stimmung
Auf die Frage, was den Reiz des jahreund oft jahrzehntelangen Engagements beim TV ausmacht, berichteten viele TV-Mitglieder Ähnliches: Die Stimmung sei familiär und es sei schön, dass so viele so verschiedene Leute gemeinsam etwas machen. Jean-Pierre Rüfenacht erzählte, dass er seit 20 Jahren beim TV sei. «Als ich damals neu in Ettingen ankam, war der TV eine Möglichkeit, Leute kennenzulernen. Ich finde es im TV so toll, weil immer viel läuft und Jung und Alt gemeinsam Sport machen und Zeit verbringen!» – Gefragt, was für ihn Ettingen zum Wunderland macht, antwortete Rüfenacht: «Hier habe ich alles vor der Haustür: Ich kann rennen oder Velo fahren gehen, bin aber auch in kurzer Zeit in der Stadt oder in Birsfelden, wo ich Schwimmtrainer bin.»

Witzige Moderationen
Um 19.30 Uhr ertönte der Gong und das Licht wurde gedimmt. Da war die Halle restlos besetzt. Die Spannung und die Vorfreude auf das Turnprogramm waren mit Händen zu greifen. Moderiert wurde der Abend vom Leo und Chiara, die eigentlich zum Training wollten, dann aber eine mit «Wunderland» angeschriebene Türe fanden. Kaum dass sie durch diese gegangen waren, kamen sie auch schon wieder in bester «Alice im Wunderland»-Manier verkleidet zurück. Sie moderierten die Showeinlagen, die von «Welcome to Adventure Club» über «Barbie Wunderland» bis hin zu «Das Wunder von Taylor Swift» reichten, mit viel Humor und Wortspielen an. Es war eine besonders lebendige Atmosphäre.

Fest bis tief in die Nacht
«Gegen zwei Uhr war das Fest vorbei und bis halb drei haben wir alles dichtgemacht», berichtete OK-Mitglied Steffi Lurz am Sonntagvormittag telefonisch. Die Entstehung des Mottos «TV Ettingen im Wunderland» beschrieb sie so: «Ich habe das irgendwo aufgeschnappt. Mir gefiel das Motto, es ist offen für alles. Wir OK-Mitglieder sammeln das ganze Jahr über Ideen für Mottos und am Ende stimmen wir darüber ab.» – Als Highlights des Fests nannte sie, dass mehr als 90 Kinder einen Auftritt hatten, mehrere sogar mehr als einen. «Dass unser Anlass so viele Kinder begeistern kann, finde ich schön. Natürlich sind sie vor dem Auftritt aufgeregt und nervös, danach dann aber erleichtert und froh. Die Freude, die sie an diesem Fest haben, finde ich sehr toll.» Und gibt es etwas, was Ettingen für Steffi Lurz zum Wunderland macht? «Es ist Heimat für mich, auch wenn ich heute nicht mehr hier wohne. Aber hier bin ich aufgewachsen und habe Familie und Freunde. Und natürlich auch den Verein, der auch zu einer Familie geworden ist. Ich bin seit 1997 dabei, bin damit aufgewachsen und gross geworden.» Und was motiviert sie zu einem so langjährigen Engagement? «Ich habe hier viele Erfahrungen gesammelt, die mir beispielsweise auch in der Berufswelt helfen. Ein Vereinsengagement wie dieses stärkt die Persönlichkeit und Kompetenzen, man lernt, miteinander zu arbeiten und als Team zu funktionieren.»

Gregor Szyndler


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