Ein Volksfest der Extraklasse

  21.08.2025 Oberwil

Gegen 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen auf den Eisweiher, um die SRF-Sendung Donnschtig-Jass live zu verfolgen. Die immense Arbeit des Organisationskomitees hat sich gelohnt.

Vier Stunden, nachdem Christian Harr nach dem Sieg in Hüntwangen im Bett war, hing er schon wieder am Telefon. Für den Chef Festbetrieb im Oberwiler Organisationskomitee ging am Morgen nach dem Triumph im Zürcher Unterland die Arbeit erst richtig los, obwohl das Organisationskomitee in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Binningen schon Monate vorher mit den Vorbereitungen begonnen hatte. Das Team um OK-Präsident André Schmassmann und Projektleiterin Mireille Frabotta lieferte in den Tagen vor dem Donnschtig-Jass auf dem Eisweiher Höchstleistungen ab. Für die gegen 5000 Besucherinnen und Besucher vor Ort war klar: Die Arbeit hat sich gelohnt. Oberwil erhielt ein unvergessliches Jassfest. Dass kurzerhand drohte, Essen und Trinken auszugehen, war zwar suboptimal, zeigte aber auch, dass der Eisweiher aus allen Nähten platzte. Schon vor Monaten sprach Mireille Frabotta davon, in Oberwil das Jass-Fieber ausbrechen lassen zu wollen: Ohne Zweifel, das ist gelungen.

Selbst Bundesrat Beat Jans (SP) als prominenter Gast in der Sendung liess sich von der Stimmung anstecken und schwärmte im Eingangsgespräch mit Moderator Rainer-Maria Salzgeber begeistert: «Ein heisses Fest, ein richtiges Volksfest.»

Heiss war das richtige Stichwort. Das Organisationskomitee stellte aufgrund der hohen Temperaturen kurzerhand Sprühduschen auf, die beim Publikum auf viel Wohlwollen gestossen sind. Die Umwandlung des Beachvolleyball-Feldes mit Liegestühlen, Kinderpools und Cocktails in eine Beach-Bar passte perfekt.

Logistik und Helfersuche als Herausforderungen
Das Schweizer Radio und Fernsehen kam mit zwölf Lastwagen und 65 «klassischen» Fahrzeugen nach Oberwil. Parkiert wurde unter anderem beim Bruderholzspital. «Es war logistisch und verkehrstechnisch eine grosse Herausforderung», verriet Mireille Frabotta am Tag vor der Show. Herausfordernd war auch die Suche nach den nötigen hundert Helferinnen und Helfern. Die Projektleiterin weibelte und weibelte und konnte schliesslich am Abend vor der Sendung verkünden: «Wir haben genügend Helferinnen und Helfer zusammen.»

Zu ihnen gehörten Andreas Heckendorn und Jürg Iselin von den Clairongarde der Feuerwehr Oberwil. «Für mich ist es Ehrensache, bei einem solchen Anlass mitzuhelfen. Ich wäre auch in Binningen im Einsatz gewesen», betonte Heckendorn in einer kurzen Pause. Jürg Iselin war in der ersten Schicht im Service eingeteilt. «Ohne Helfer funktioniert so ein Fest nicht. Deshalb war es auch für mich klar, dass ich mitmache.»

«Ein wirklich sympathisches Volk hier»
Um 7 Uhr am Freitagmorgen musste sämtliches Material der Gemeinde Oberwil aufgeräumt sein, damit das SRF die eigene Infrastruktur abbauen konnte. Das letzte Jassduell des Sommers 2025 entschied in Oberwil die Gemeinde Davos gegen Eglisau klar für sich.

Für die Verantwortlichen des SRF war der Eisweiher im Vergleich zum kleinen und verwinkelten Dörfchen Hüntwangen zum Bespielen ein dankbarer Platz. Wer ganz nah am Jasszelt sitzen wollte, musste schon früh dort sein. «Seit vier Uhr sitzen wir hier», verriet Jörg Keusch aus Oberwil. «Dabei sein ist alles. Wir waren vor zwei Jahren schon in Therwil beim Donnschtig-Jass.» Erika Wunderlin und Elsbeth Egli kamen extra aus Basel beziehungsweise Riehen nach Oberwil. «Die Stimmung ist toll. Ein wirklich sympathisches Volk hier.»

Je später der Abend, desto besser die Stimmung. Erstmals standen Besucherinnen und Besucher während des Auftritts der Stubete Gäng auf den Sitzbänken. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein an diesem Abend.Als nach Sendungsende Co-Moderator Stefan Büsser alias DJ Büssi zur Aftershowparty rief, gab es erst recht kein Halten mehr. Oberwil hat geliefert – und wie!

Tobias Gfeller


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