OFFENE JUGENDARBEIT BINNINGEN UND BOTTMINGEN
Einblicke aus dem Alltag
17.04.2025
Bottmingen
Die Offene Jugendarbeit in Binningen und Bottmingen ist für viele junge Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags – auch wenn das nicht immer auf den ersten Blick sichtbar ist. In Jugendtreffs, auf der Strasse oder bei gemeinsamen Projekten entstehen Räume, in denen Jugendliche sich begegnen, ausprobieren und weiterentwickeln können.
Mit diesem Artikel möchten wir einen Einblick in diese Arbeit geben: Was macht offene Jugendarbeit eigentlich aus? Welche Werte stehen dahinter? Und warum ist sie gerade heute so wichtig?
Gleichzeitig soll der Beitrag dazu beitragen, Transparenz zu schaffen und Verständnis zu fördern – für alle, die nicht direkt beteiligt sind, aber Teil unserer Gemeinden sind. Denn offene Jugendarbeit funktioniert dann am besten, wenn sie von der ganzen Gesellschaft mitgetragen wird: durch Offenheit, Interesse und Unterstützung.
Ein Abend im Jugendhaus: Es duftet nach frischen Hamburgern. In der Küche stehen Jugendliche am Herd, andere helfen beim Gemüseschneiden oder haben beim Einkaufen unterstützt. Gekocht wird gemeinsam – was auf den Teller kommt, haben die Jugendlichen selbst geplant und vorbereitet. Wer mitessen möchte, kann sich spontan melden und dazukommen.
Dieses wöchentliche Kochangebot ist mehr als nur eine Mahlzeit. Es zeigt, was Offene Jugendarbeit ausmacht: Miteinander gestalten, Verantwortung übernehmen und Gemeinschaft erleben. Und das alles freiwillig – ohne Zwang, aber mit grossem Interesse. Die Jugendlichen bringen sich gerne ein, und der Abend hat sich längst zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.
So sieht sie aus, die Offene Jugendarbeit – nah am Alltag junger Menschen und offen für alle.
Was heisst eigentlich «offen»?
Offene Jugendarbeit Binningen und Bottmingen – kurz OJA BiBo – ist niederschwellig zugänglich, freiwillig und ohne Vorbedingungen. Anders als Schule oder Verein braucht es keine Anmeldung, keine Leistung, keine Verpflichtung. Jugendliche kommen, wenn sie wollen, und so wie sie sind. Genau das ist die Idee: einen Raum schaffen, in dem junge Menschen sich ohne Druck entfalten, ausprobieren und einfach sein dürfen.
Dabei ist die OJA BiBo kein Ort ohne Regeln. Sie wird von Fachpersonen begleitet, die zuhören, unterstützen und mitdenken.
Niederschwellig, freiwillig – und voller Möglichkeiten
Ein zentrales Prinzip der offenen Jugendarbeit ist ihre Niederschwelligkeit. Das bedeutet: Der Zugang ist so einfach wie möglich. Angebote sind kostenlos, oft spontan nutzbar, und sie finden dort statt, wo Jugendliche sowieso unterwegs sind – zum Beispiel im Jugendhaus oder auf der Strasse.
Genauso wichtig ist die Freiwilligkeit. Nichts muss, alles kann. Das schafft eine besondere Atmosphäre – eine, in der Vertrauen wachsen kann.
Mitgestalten statt nur konsumieren
In der Offenen Jugendarbeit sind Jugendliche aktiv beteiligt. Sie bringen ihre Ideen ein, übernehmen Verantwortung und gestalten Angebote mit.
Ein aktuelles Beispiel ist die Neugestaltung des Musikraums in Binningen. Jugendliche überlegen gemeinsam mit Fachpersonen, wie der Raum aussehen und ausgestattet sein soll – von der Platzierung der Instrumente bis zur Gestaltung der Wände. Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der ihren Bedürfnissen entspricht und den sie gerne nutzen.
Dabei erleben sie direkt, dass ihre Ideen ernst genommen werden und sie die Umgebung aktiv mitgestalten können.
Warum das wichtig ist
Gerade in einer Zeit, in der viele junge Menschen zwischen Leistungsdruck, Orientierungslosigkeit und der Suche nach Zugehörigkeit pendeln, ist die Offene Jugendarbeit ein sicherer Ort. Sie bietet Unterstützung, wo nötig, aber auch Freiheit, wo möglich.
In Binningen und Bottmingen leistet die Offene Jugendarbeit genau das: Raum für Begegnung, Beziehung und Entwicklung. Ein Ort, an dem Jugendliche nicht bewertet, sondern begleitet werden. Nicht angepasst, sondern ernst genommen. Und genau das macht den Unterschied.
Simone Wiesli-Schaub/
Stv. Leiterin Offene Jugendarbeit
Binningen und Bottmingen