KIND UND JUGEND
«Eine aktive Jugendarbeit lohnt sich»

  05.06.2025 Bottmingen

Am 22. Mai 2025 fand in Bottmingen ein Zukunftsworkshop zur Entwicklung des Kinder- und Jugendpolitischen Konzepts (der BiBo berichtete) statt. Unter breiter Beteiligung der Bevölkerung, Fachpersonen sowie Vertreter/innen der Gemeinde wurden Visionen und Leitsätze für die zukünftige Kinder- und Jugendpolitik gemeinsam diskutiert und erarbeitet.

Warum kommunale Kinderund Jugendpolitik?
Die Fachhochschule Nordwestschweiz, vertreten durch Martina Gerngross und Julia Gerodetti vom Institut Kinder- und Jugendhilfe, stellte die theoretische Grundlage des Projekts vor. «Ziel ist es», so Gerodetti, «eine bedarfsgerechte, koordinierte Angebotslandschaft für Kinder, Jugendliche und Familien zu schaffen.» Damit wird die Gemeinde Bottmingen als demokratischer Lernort und das Zugehörigkeitsgefühl der (jungen) Einwohner/ innen gestärkt. Langfristig fördert das die Attraktivität der Gemeinde. Gerodetti verweist auf die Dringlichkeit der Thematik: Besonders unter jungen Menschen habe die psychische Belastung in den letzten Jahren immens zugenommen. «Die Welt wird komplexer, deshalb braucht es mehr Begleitung. Eine aktive Kinder- und Jugendarbeit lohnt sich!»

«Gutes erhalten – Neues ermöglichen»
Zentraler Bestandteil des Projekts ist die breit angelegte Umfrage zur Bestandsaufnahme und Bedürfniserfassung. Wie Gabi Reber, Kinder- und Jugendbeauftragte der Gemeinde Bottmingen, ausführte, wurden Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 25 Jahren sowie Organisationen, Fachpersonen und Institutionen aus Bottmingen befragt. Sie nahm eines vorweg: «Erfreulicherweise gibt es eine gros se Zufriedenheit mit den bestehenden Angeboten.» Die wichtigsten Themenbereiche der Umfrage waren:

• Freizeit und öffentliche Räume
• Frühe Förderung
• Unterstützung und Beratung • Kinderbetreuung (frühkindliche Bildung und Betreuung, FEB)
• Partizipation von Kindern und Jugendlichen
• Kommunale Koordination und Vernetzung

Die Auswertung erfolgte anhand einer Stärken- und Schwächenanalyse. Zusammengefasst lässt sich das Meinungsbild mit dem Satz «Gutes erhalten – Neues ermöglichen» charakterisieren. Dies bedeutet, dass die Zufriedenheit in und mit Bottmingen sehr hoch ausfällt, es jedoch Verbesserungspotenzial gibt. Die Befragten schätzten bestehende Angebote wie beispielsweise die offene Jugendarbeit und das Familienzentrum BOZ, wünschten sich aber neue oder erweiterte Angebote, insbesondere bezahlbare und flexible Kinderbetreuung, niederschwelligen Zugang zu Jugendangeboten, übersichtlicheren Informationskanälen und mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Familien.

Produktive Gruppenarbeiten
In den nachfolgenden Gruppenarbeiten wurde zuerst die Vision geschärft, bevor an den Leitsätzen gearbeitet wurde. Es wurde angeregt diskutiert, an Formulierungen gefeilt und der Fokus geschärft. «Öffentliche Orte sollten eine vorurteilslose Willkommenskultur aufweisen», so eine Pfarrerin der KGBB. «Unser Angebot ist bereits relativ vielfältig doch viele kennen es nicht», führte ein Jugendarbeiter weiter aus. Aus der Verwaltung kam die Idee, einen Anlass zur Vernetzung der Angebote mit Kindern- und Jugendlichen zu schaffen – analog den Vereinen beim Neujahrsapéro. Andere Teilnehmende waren wiederum der Meinung, man müsse die Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche stärken.

Die Ergebnisse aus diesen Gruppenarbeiten werden nun in die Weiterentwicklung des Konzepts einfliessen. Der Workshop markierte damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen, partizipativen Kinderund Jugendpolitik in Bottmingen.


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