Die Oberwiler Fasnacht findet in diesem Jahr vom 27. Februar bis am 9. März statt. Man möchte in diesem Jahr wieder am Erfolg vom letzten Jahr anknüpfen. Auch in diesem Jahr findet der grosse Strassenumzug wieder am Samstag (1. März) mit Guggenkonzert statt.

Auch in diesem Jahr trafen sich am letzten Samstag die Aktiven Fasnächtler, das Comité und einige Interessierte zur «Dorfdeko-Vernissage» vor der Brauerei Waldschlössli. Das Comité hat nämlich am Morgen die Fasnachtsfiguren im Dorf aufgehängt, und auf die Dorfdekoration und auf die Fasnacht 2025 wurde dann am späteren Nachmittag bei einigermassen angenehmen Temperaturen angestossen.

In diesem Jahr gab es einige personelle Änderungen im Comité. Lukas Bretscher hat sein Amt als Fasnachts-Comité-Präsident abgegeben. Neu hat sein Amt Tobi Meyer übernommen. Er ist kein Unbekannter. Im letzten Jahr war er im Comité noch für den Strassenumzug und das Guggenkonzert verantwortlich. Er hat uns ein paar Fragen beantwortet.

Welchen Bezug haben Sie zur Oberwiler Fasnacht?
Tobi Meyer: Als kleiner Bub wurde ich schon in ein Waggis-Kostüm gesteckt und hatte immer riesige Freude, mich zu verkleiden. Der Maskenball in Oberwil, welcher in früheren Jahren jeweils am Fasnachtsmontag stattfand, lockte mich als Auswertiger zu den «Schnägge». Da lernte ich meine liebe Fau kennen und blieb der Oberwiler Fasnacht bis heute treu, ob als aktiver Fasnächtler oder im Comité.

Welche Anpassungen gibt es in diesem Jahr?
Im Grunde genommen bleibt alles beim «Alten». Der Entscheid vom letzten Jahr wurde bestätigt, den Strassenumzug als Höhepunkt der Fasnacht vom Sonntag auf den Samstag vorzuverlegen. So bleibt es auch in diesem Jahr. Natürlich werden laufend Anpassungen getroffen. Das Guggenkonzert auf der Treppe vor dem Gemeindehaus wird in diesem Jahr verbessert daherkommen, ausserdem werden wir den Cherusball oder zu neudeutsch; «Fasnachts-Afterparty» wieder selbst organisieren.

Wieso sollte man unbedingt an die Oberwiler Fasnacht kommen?
Oberwil liegt ja bekannterweise im Speckgürtel von Basel. Es ist aber trotzdem noch eine Dorffasnacht, wo man sich grösstenteils kennt. Diese Mischung macht Oberwil im Leimental einzigartig. Zudem sind die Fasnachtsumzüge in Therwil und Ettingen jeweils am Sonntag, dadurch profitieren wir auch durch auswertige Cliquen, welche bei uns willkommen sind und hoffentlich auch von auswärtigen Besuchern.

Es gibt also einige Anpassungen in diesem Jahr. Alles zum Ziel, die Oberwiler Fasnacht weiterhin zu beleben. Bis zum heutigen Stand haben sich bereits etwa 500 Aktive für die Strassenfasnacht angemeldet, darunter auch sechs Guggenmusiken. Diese werden wieder nach dem Umzug auf der Treppe neben der Gemeinde spielen. Auch in diesem Jahr ist darunter eine «Gastgugge» dabei, diesmal von Münsingen bei Bern, die «Notäfrässer».

Das Ziel sei, in diesem Jahr wieder alle «Schnäggehüsli» zu verkaufen, wie auch schon im Vorjahr. Das «Schnäggehüsli» gilt als Oberwiler Fasnachtsblaguette und hat lange Tradition. In jedem Jahr gibt es eine neue Farbe, in diesem Jahr ein sommerliches Grün, angelehnt ans diesjährige Fasnachtssujet: «D Piazza Oberwil isch dr Hit, jede rächte Schnägg macht mit!» Damit ist der Anlass «Sommerbühne Piazza Oberwil» vom Verein «Kultur für Oberwil» gemeint. Man wolle das Engagement für Oberwil hervorheben und feiern.

Ein weiteres Highlight der Oberwiler Fasnacht ist natürlich das Schnitzelbangg-Singen am Sonntagabend (2. März). Dabei werden die einzelnen «Bängg» von Beiz zu Beiz ziehen und ihre Verse zum Besten geben. Auch hier habe man aus dem vorherigen Jahr gelernt: Die Reihenfolge und alle «Schnitzelbängg» werden im Restaurant jeweils ausgehangen, damit man weiss, wann der Abend zu Ende ist. Es wäre nämlich sehr schade, wenn ein Bangg vor leerem Saal singen müsste. Ausserdem findet am 7. März der «Cherusball» neu unter der Organisation vom Comité statt. Man möchte versuchen, diese Tradition weiterzuführen. Leider haben sich die vorherigen Organisatoren, bestehend aus zwei Oberwiler Fasnachtscliquen, nicht mehr für eine erneute Durchführung entschieden. Das Comité will diesem Anlass eine letzte Chance geben.

Das Programm des Fasnachtsmontags (3. März), früher mit Maskenball, heutzutage mit Kinderfasnacht und Wagen- und Requisitenaustellung: An der Kinderfasnacht sind alle Binggis eingeladen gemeinsam einen Fasnachtsnachmittag zu geniessen. Am Abend trifft man sich auf dem Eisweiher und kann die Fasnachtswagen und Requisiten nochmals von Nahem und in aller Ruhe bestaunen. Als Abschluss der Fasnacht findet natürlich das traditionelle Fasnachtsfüür (9. März) statt. Gemeinsam wird die Fasnacht «usglüte» und anschliessend mit einem Fackelmarsch zum Bielhübel das grosse Fasnachtsfeuer entfacht.

Die Dorfedeko hängt nun im Dorf und darf die nächsten vier Wochen bestaunt werden. Die Figuren wurden auch von Tobi Meyer gebaut und zusammengestellt. Er hat es sich zum Ziel gemacht, in jedem Jahr eine neue Figur zu kreieren. In diesem Jahr ist es ein Tambour, der nun gegenüber des Sprützehüsli auf die Hauptstrasse blickt. Dort wird in rund zwei Wochen dann das «Fasnachtsylüte» und somit auch der offizielle Startschuss für die Oberwiler Fasnacht stattfinden.

Vanessa Aeschlimann