Am 16. November lädt der Frauenchor Therwil zum Jahreskonzert «Von Hollywood bis Broadway» in die Mehrzweckhalle des Bahnhofschulhauses. Der BiBo besuchte die 25 enthusiastischen Sängerinnen und ihre neue engagierte Dirigentin bei den Proben.

Da haben sich definitiv zwei gefunden: der Frauenchor Therwil und seine neue, 34 Jahre junge Dirigentin Ivana Ivanovic. Sie sind des gegenseitigen Lobes übervoll: «Sie kitzelt aus jeder von uns noch den letzten Ton heraus; wir trauen uns mehr», sagt Präsidentin Jeanine Christen begeistert. «Die Sängerinnen bringen so viel Energie und Hingebung in ihr Singen», sagt Ivanovic. Zusammen bereiten sie derzeit mit den letzten Proben in der Aula des Schulhauses Känelmatt mit grosser Vorfreude das diesjährige Jahreskonzert am 16. November mit Liedern aus Film und Musical mit dem Titel «Von Hollywood bis Broadway» vor.

Programm mit vielen Überraschungen
Wie immer setzen die 25 Sängerinnen des Frauenchors auf viel Überraschung und verraten nur einzelne Titel aus dem Programm, wie etwa «ABBA», «Fiddler on the Roof», «Sister Act», «Hair» und «Lion King». Von elf Liedern studiert der Frauenchor neun neu ein. Gesungen wird meist dreistimmig. Ausserdem werde der TV Ettingen einen Auftritt in der Mehrzweckhalle des Bahnhofschulhauses haben – auch dazu wird nicht mehr verraten. Die Lieder werden von der Studentin Valérie Rüdisüli auf dem Klavier begleitet, die mit dem Vorstand privat bekannt ist. Daniel Wahli wird wie im vergangenen Jahr als Conférencier durchs Programm führen.

Präsidentin Christen und ihre Vorstandskolleginnen rechnen nach dem Überraschungserfolg des letztjährigen Jahreskonzerts, des ersten nach Corona, mit grossem Zuspruch. «Kommen Sie schnell, dass Sie noch einen Platz bekommen!», sagt Christen halb im Scherz an die Zuhörer gewandt. Ernst fährt sie fort: «Wir wollen versuchen, im Dorf präsent zu sein.» Auftritte gab es dieses Jahr am Frühlings-Dorfmarkt mit einer Cüpli-Bar und gibt es auf der kommenden Weihnachtsstrasse am 5. Dezember.

Nachfolgerin für Grace Newcombe
Dass das Jahreskonzert 2023 das letzte mit Dirigentin Grace Newcombe sein würde, war damals bekannt. Die Engländerin wollte sich mehr ihren Berufen als Sängerin und Lehrerin widmen. Durch Newcombes Netzwerk hätten sich mit fünf Interessenten als Nachfolger «überraschend viele» gemeldet; sonst ist es für Chöre allgemein schwierig, neue Dirigenten zu finden. «Ivana war unsere Favoritin», stellt Vizepräsidentin Natalie Bubendorf klar. Sie war bereits zuvor als Aushilfe im Chor tätig gewesen. Ivanovic übernahm den Taktstock im Januar; in dieser Zeit ein Jahreskonzert einzustudieren, ist ein ehrgeiziges Unterfangen, wie alle Damen im Vorstand einmütig bekennen.

Ivana Ivanovic stammt aus Serbien, lebte und arbeitete aber 16 Jahre in Frankreich, was man ihrem Akzent anhört sowohl im Englischen als auch im Deutschen, das sie derzeit noch lernt. Sie ist ausgebildete Chordirigentin und Sängerin und wohnt seit einem Jahr in Saint-Louis. Sie studiert an der Scola Cantorum in Basel und ist eine von zwei weiblichen neben zwei männlichen Sänger:innen des A-Cappella-Ensembles «Kima». Neben Therwil dirigiert sie den Idorisa-Chor Allschwil.

Junge Dirigentin ist begeistert vom Frauenchor
Ivanovics Spezialgebiet ist die Musik aus Renaissance und Mittelalter – nicht ganz das Genre des kommenden Jahreskonzerts, wie sie lachend zugibt: «Ich bin offen für jede Art von Musik und passe mich als Dirigentin gerne den Wünschen der Sängerinnen an.» Das Stück «Sunrise Sunset» von «Fiddler on the Roof» hat sie bereits selbst arrangiert. Sie liebe es, mit Chören zu arbeiten, sagt Ivanovic: «Jeder hat seinen eigenen Geist.» Ein reiner Frauenchor habe im Gegensatz zu gemischten wie etwa Allschwil allerdings den Vorteil, dass es einfacher sei, ein Repertoire zusammenzustellen: «Es ist einfacher, wenn die Stimmen ausgeglichen sind. Das ist in gemischten Chören schwieriger, wo die Männer meist doch in der Unterzahl sind.»

Ivanovic freut sich, wie nett und geduldig sie die Therwiler Sängerinnen aufgenommen hätten und welche hingebungsvolle Atmosphäre im Chor herrsche: «Der menschliche Aspekt der Arbeit hier ist wirklich belohnend.» Vorstandsmitglied Barbara Saner gibt das Kompliment zurück: «Ivana ist ganz anders als Grace. Sie ist sehr impulsiv und bringt Leben in den Verein.» Von den Konzerten mit Grace Newcombe sei das Publikum begeistert gewesen, sagt Vorstandsmitglied Iris Reichen: «Jetzt haben wir noch mehr Pep.» Boris Burkhardt