Glücksgefühle für Couchpotatoes
21.11.2024 SchuleDie Geschichte des Sports ist noch recht jung. Denn auch wenn Menschen sich schon in der Antike in sportlichen Wettkämpfen gemessen haben: Sport für jedermann ist eine Erfindung der Neuzeit. Verwunderlich ist das nicht, denn wer noch vor nicht allzu langer Zeit im Schweisse seines Angesichts den Acker bestellen musste, um nicht zu verhungern, verspürte wohl kaum Lust, nach Feierabend zur Entspannung eine Runde joggen zu gehen.
Heute, wo viele von uns grösstenteils sitzend arbeiten, ist das natürlich anders. Denn wer sich nicht ausreichend bewegt, wird schnell zum Gesundheitsrisiko. Das habe sogar ich als Sportmuffel eingesehen: Wenn ich nicht mindestens einmal pro Woche anderthalb Stunden jogge, fühle ich mich schlecht. Nach dem Joggen hingegen geht es mir besser – was wohl an dem befreienden Gefühl liegt, die nächsten paar Tage wieder Ruhe vor dem Sport zu haben. An meiner Leistung kann es jedenfalls nicht liegen, schliesslich bin ich derjenige, den immer alle überholen. Wobei, das stimmt nicht ganz: Diesen Sommer habe ich in den Langen Erlen eine joggende Pensionärin abgehängt. Gut, ich vermute, dass sie in der Kategorie Ü80 gestartet wäre, aber immerhin – man muss sich eben auch an kleinen Erfolgen freuen. Wobei «freuen» eine masslose Untertreibung ist: Am liebsten hätte ich mir in diesem Moment triumphierend das Shirt vom Leib gerissen, aber das gehört sich bekanntlich nicht.
Sie sehen, Sport ist also gesund und macht glücklich – ganz ungefährlich ist er jedoch nicht, wie die aktuelle Erhebung der bfu über tödliche Sportunfälle von 2000 bis 2023 zeigt. Diese besagt nämlich, dass in den letzten 24 Jahren durchschnittlich 185 Personen pro Jahr beim Sporttreiben tödlich verunglückt sind. Am häufigsten übrigens in den Bergen! Damit sind die Opferzahlen annähernd so hoch, wie jene des Strassenverkehrs. Da wundert es mich schon, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, die Parkplätze vor den Bergbahnen aufzuheben. So könnte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen …
Aber bleiben wir bei den positiven Seiten des Sports, denn die überwiegen natürlich bei Weitem. Deshalb stellen wir Ihnen in diesem Bibo auch gleich zwei hoffnungsvolle, sportliche Jungtalente vor, von denen wir womöglich in Zukunft noch mehr lesen werden. Auf den Bottmingerund Therwiler-Seiten erfahren Sie mehr. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Stefan Fehlmann