LESERBRIEFE
It’s liquidity, stupid …

  02.10.2025 Oberwil

Alle reden bei der Argumentation, die UBS zu «stärken», von mehr Kapital. Ich habe noch keinen Kommentar oder Vorschlag zu wesentlich höheren «eigener Liquidität» gelesen, noch gehört. Ich wage zu behaupten, dass die Credit Suisse den Sturm im März 2023 hätte überleben können, wenn ein Mehrfaches an eigener Liquidität vorhanden gewesen wäre. Weshalb hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) Liquidität (in verschiedenen Tranchen quasi innert Stunden) von CHF 168 Milliarden zur Verfügung gestellt? Kapital lässt sich nicht «über Nacht» zu liquiden Mitteln umwandeln. Das wissen alle.

Umso mehr gilt es, genügend eigene Liquidität zu halten, wenn ein grösserer Aktionär auf die Frage, würden sie weiter investieren, sagt: «Auf keinen Fall», so geschehen.

Ich will die teilweise «unverantwortlich» hohen Risiken, die die Bank eingegangen ist, nicht verteidigen. Da hat das Risiko-Management und die Aufsicht im Verwaltungsrat kläglich versagt.

Noch ein Vorschlag, der für alle Banken, die der FINMA unterstehen: Diejenigen Händler oder Händlerinnen mit Eigenpositionen müssen sich mit «Eigenkapital», also mit eigenem Vermögen an der Kapitalhinterlage für die eingegangenen Positionen zu 25% beteiligen. Mit Sicherheit werden dann Risiken sehr viel bedachter eingegangen, weniger Gewinne oder Verluste gemacht und die Boni Zahlungen (im Falle von Gewinnen) wesentlich niedriger.

Bei den Beschlüssen zur besseren Überwachung von Banken, am meisten natürlich der UBS, sollte das Thema «genügend eigene Mittel» mit einbezogen werden.

Paul Hofer, Oberwil




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