BFU – BERATUNGSSTELLE FÜR UNFALLVERHÜTUNG
Jeder 10. schwere Unfall ist alkoholbedingt

  04.12.2025 Forum

BiBo. Das Bewusstsein für die Gefahren von Alkohol im Strassenverkehr ist in der Schweiz insgesamt hoch, insbesondere bei jüngeren Fahrerinnen und Fahrern. Viele verzichten deshalb auf Alkohol, wenn sie noch fahren. Dennoch kommt es immer noch zu vielen schweren und tödlichen Unfällen, bei denen Alkohol die Hauptursache ist. Zwischen Wissen und Verhalten klafft eine gefährliche Lücke.

Vier von 100 Autolenkenden auf Schweizer Strassen wird Alkohol im Blut nachgewiesen, vier von 1000 sind sogar über dem gesetzlich erlaubten Grenzwert unterwegs – das zeigt eine Studie der BFU aus dem Jahr 2023. Zunächst wirken diese Zahlen gering, doch die Folgen sind gravierend. Im Jahr 2024 wurden 448 Personen bei alkoholbedingten Unfällen schwer verletzt oder getötet. Im Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024 war bei jedem 10. schweren Unfall Alkohol im Spiel.

Nachdem die Zahl schwerer Alkoholunfälle bis zum Jahr 2017 abgenommen hat, ist sie seither wieder auf dem Vormarsch. Grund dafür ist insbesondere die Zunahme von Unfällen mit Fahrzeugen wie E-Bikes und E-Trottinetten. Bei diesen ist Alkohol ebenfalls eine der Hauptursachen für Unfälle. So ist z. B. bei fast 40 Prozent der Alleinunfälle mit E-Trottinetten Alkohol ein zentraler Faktor.

Es besteht weiterhin Handlungsbedarf. Das zeigt auch die BFU-Bevölkerungsbefragung zum Thema. So geben drei von zehn Autofahrenden in der Schweiz an, zumindest ab und zu nach zwei oder mehr Gläsern Alkohol noch zu fahren. Etwa 10 Prozent erkennen den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Unfallrisiko nicht klar an.


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