Jetzt geht es im Unterwerk richtig los
17.04.2025 BottmingenMit einer Ausstellung und vielen Aktivitäten startete am Wochenende die erste komplette Saison der Zwischennutzung im Unterwerk Bottmingen.
Es ist viel los an diesem Frühlingsnachmittag Mitte März auf dem Areal des Unterwerks Bottmingen, über das während Jahrzehnten Strom ins Leimental verteilt wurde. Es wird gehämmert, gemalt und ausgepackt. Die Vorbereitungen für die offizielle Saisoneröffnung dauerten mehrere Wochen. Es fand ein offizieller Aktionstag statt, an dem sämtliche Mieterinnen und Mieter der Zwischennutzung ihren Bereich instand stellten. Der Aufwand mit viel Herzblut und Energie hat sich gelohnt. Knapp einen Monat später – am vergangenen Samstag – feierten die Verantwortlichen mit rund 200 Besucherinnen und Besuchern den offiziellen Start in die Saison 2025. Es war eine friedliche und entspannte Stimmung. Musik, Padelspielen, Showtraining der Biker, ein Aussenwohnzimmer mit Aussenküche von der Wohngemeinschaft Aterra und natürlich mit Getränken der Buvette Querbeet. Bereits am Freitag kamen 70 Personen an die Vernissage der neuen Ausstellung des für die Zwischennutzung gegründeten Trägervereins Leimentale im einstigen Trafohaus. Es war ein Saisonauftakt wie im Bilderbuch.
Die von unterdessen organisierte und begleitete Zwischennutzung des Unterwerks des Baselbieter Energieversorgers Primeo Energie wurde offiziell im vergangenen September gestartet. Da nur wenig später die Vorboten des Winters eintrafen, fiel gerade die Saison im Aussenbereich kurz aus. «Es hat gut begonnen, gerade auch das Padel-Feld wurde rege genutzt», erinnert sich Anja Piazza, Projektverantwortliche von unterdessen. «Man kann aber schon sagen, dass es jetzt so richtig losgeht.»
Noch vorhandene Hemmschwellen abbauen
Auf die neue Saison hin gibt es im grosszügigen Aussenbereich gestalterische Neuigkeiten. Blumentöpfe heissen die Besucherinnen und Besucher entlang der Hauptstrasse willkommen. Das Gelände soll offen wirken. Das sei wichtig, weil das Betreten während Jahrzehnten strengstens verboten war. «Wir wollen mögliche Hemmschwellen weiter abbauen, auch wenn wir schon viele Menschen aus Bottmingen und dem ganzen Tal erreicht haben», betont Barbara Krause, Präsidentin des Trägervereins Leimentale.
Neue Podeste mit Stühlen und Tischen machen das Verweilen bequemer und attraktiver. Auf dem Bahngleis, das durch das Gelände führt, wurde ein neuer Weg erstellt. Sämtliche auf dem Gelände eingesetzten Materialien wurden bei anderen Projekten von unterdessen oder bei Firmen in der Region bereits einmal eingesetzt und genutzt. Das Wiederverwenden sei ein Grundpfeiler der Projekte von unterdessen, sagt Anja Piazza. Zu den Grundpfeilern der Zwischennutzug des Unterwerks Bottmingen gehört auch, dass möglichst viele Elemente der einstigen Nutzung integriert werden. Der Charakter des Unterwerks soll permanent spür- und sichtbar sein, beschreibt Piazza. Das ist den Verantwortlichen bestens gelungen. So hängt an den markanten Stahlträgern eine grosse Schaukel, die nicht nur Kinder zum Bewegen einlädt, um nur ein Beispiel zu nennen.
Eine eigene «Art»
Die Verantwortlichen haben für die erste komplette Saison der Zwischennutzung viel vor. Der Trägerverein Leimentale will mit Konzerten, Theatervorstellungen, Lesungen und Ausstellungen ein breites Publikum ansprechen. Vom 30. April bis zum 11. Mai werden im Rahmen eines Literaturfestivals 43 Autorinnen und Autoren aus der Region lesen. Wenige Tage später wird die Klasse 6A aus Bottmingen ein Theaterprojekt realisieren. Im September wird an der Kunstausstellung Leimentale zum ersten Mal ein Kunstpreis verliehen. Viele Besucherinnen und Besucher werden im Rahmen der Art Basel im Juni erwartet, wenn das Kunstkollektiv Ansichtssache auf dem Areal des Unterwerks Bottmingen eine eigene «Art» durchführen wird.
Anja Piazza und Barbara Krause hoffen, dass auch ausserhalb dieser regelmässigen Höhepunkte viele Menschen zum Verweilen und Geniessen auf das Areal kommen. Alles ist bereit, dass das Unterwerk Bottmingen noch mehr zu einem beliebten Treffpunkt im Leimental werden kann. Möglich mache dies auch die Unterstützung der Gemeinde Bottmingen und von Primeo Energie.
Tobias Gfeller