«Klangspuren» spielen und rocken am Frühlingsmärt

  17.04.2025 Therwil

Am Frühlingsmärt gibt es im Rahmen der vom Dorfmuseum Therwil initiierten Sonderausstellung «Klangspuren» einen musikalischen Querschnitt durchs Dorf. Dabei kehrt eine legendäre Rockformation wieder auf die Bühne zurück.

Unter dem Titel «Därwiler Frühlingsbühne» trifft das Dorfmuseum Therwil auf den Frühlingsmärt: Passend zur Sonderausstellung «Klangspuren» gibt es während des Marktes am Samstag kommender Woche auf dem Kirchplatz Therwiler Musikformationen zu hören. «Die Museumskommission wollte eine Band engagieren, die einen Bezug zu Therwil hat», sagt deren Präsident Felix Heinis.

Sänger der Band ist Niggi Feola, aufgewachsen und heute noch wohnhaft in Therwil. Er wurde angefragt, mit seiner damaligen Rockband «Presence» aufzutreten. Die Band wurde 1997 gegründet und hat an diversen Konzerten als Vorgruppe – etwa im Vorprogramm von Uriah Heep – gespielt. Speziell bekannt wurde die Formation mit dem Song «Heaven is Calling» – dieser lief über Wochen in verschiedenen Radiostationen in der Schweiz. Beim Prix Walo, der wichtigsten Auszeichnung im Schweizer Showbusiness, erreichte die Band den zweiten Platz. Nach 27 Jahren kommt nun die Renaissance: Die ursprünglichen Musiker und Niggi Feola fanden wieder zusammen und kreierten einen neuen Bandnamen: «Stamped Art». An der «Därwiler Frühlingsbühne» ist die Gruppe von 13.30–14 Uhr und 15.30– 16 Uhr zu sehen.

Vom Chor zur Saxofongruppe
Neben «Stamped Art» sind mehrere lokale Bands, Chöre und andere Gruppierungen zu sehen. Es dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein: So tritt etwa der Frauenchor Therwil mit seiner neuen Dirigentin Ivana Ivanovic auf.

Für eher urchige Gesänge sorgen unter anderem Jodlerclub und Männerchor Therwil sowie instrumental das Schwyzerörgele Trio Stutzhübel, die H.P. Erzer Alphorn Gruppe oder das Hornensemble der Musikschule Leimental. Dagegen wird das Saxofonregister der Musikgesellschaft Concordia Therwil, bekannt unter dem Namen «Sax’n’Stix», den Anlass auf andere Weise beleben. Weiter dabei sind die Bands Martinique und Lexs. «Es werden rund 100 Personen am Event engagiert sein», so Heinis.

Die Ausstellung
In der dem Anlass zugrunde liegenden Sonderausstellung «Klangspuren – auf den Spuren ehemaliger Därwiler Bands», die bis im November zu sehen ist, lässt das Dorfmuseum Therwil die Vergangenheit musikalisch aufleben. Dabei gibt es unter anderem Musik zu hören, Instrumente zu sehen und vieles zu erfahren. So etwa über Ditschgi Gutzwiller, der sich als Autodidakt das Schlagzeugspielen beibrachte und 1973 mit der Band Ash im Therwiler Benkenschulhaus erstmals auftrat. Durch die Gründungen der Formationen ZOË und Phallus legte der Therwiler einen steilen Start hin und wurde bereits 1976 Gewinner am Finale des Schweizer Jazz- und Rockfestivals im Amphitheater Kaiseraugst – mit Phallus als beste Band und ihm als besten Schlagzeuger.

Während Ditschgi Gutzwiller oder die aus Therwil stammende Band Myron, etwa bekannt mit dem Album Never Regret von 2011, manchem Kenner noch in den Ohren liegen, zeigt die Ausstellung im Dorfmuseum Geschichten von Bands wie Injections, Pretty Sounds oder Phantoms, die Therwil einst – in den 1960er- und 1970er-Jahren – aufgemischt haben, aber heute aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwunden sind. Die Ausstellung bietet Gelegenheit, musikalisch Erinnerungen auszutauschen: Wer erinnert sich etwa an das «Projekt NOX», das 1996 von den Freunden Isidor Caluori an der Gitarre und Chris Schaad am Schlagzeug ins Leben gerufen wurde? Die Sonderausstellung im Dorfmuseum geht solchem auf den Grund. «Die Ausstellung bietet etwas Nostalgie, aber wir hoffen, auch ein paar jüngere Leute anzulocken», so Felix Heinis, Präsident der Museumskommission.

Caspar Reimer


Därwiler Frühlingsbühne

Samstag, 26. April, 11–17 Uhr, Kirchplatz Therwil.

Weitere Infos zur Ausstellung: www.dorfmuseum-therwil.ch


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