Konzerte St. Stephan Therwil mit Premiere
06.02.2025 TherwilSchülerinnen und Schüler der Musikschule Leimental treten am 16. Februar in der Kirche St. Stephan auf. Zu hören gibt es die Ensembles «La Banda» und «Duo Saitenspiel», Musik aus der Renaissance, aber auch Ragtime u. v. m.
Im Zeichen der Renaissance steht das Repertoire des Ensembles «La Banda». Geleitet werden die Musikerinnen von Mira Gloor (Blockflöte), Petra Schneider (Laute, Gitarre) und Carina Walter (Harfe). Im zweiten Teil des Programms tritt das Harfenensemble «Duo Saitenspiel» auf. Die Ensembleproben von «La Banda» und «Saitenspiel» laufen seit ungefähr einem halben Jahr intensiv. «Die Schülerinnen und Schüler üben es einzeln, dann bereiten wir es im Unterricht vor und alle zwei Wochen proben wir den Zusammenklang im Ensemble», so Mira Gloor.
Besondere Renaissancemusik
Dass bei «La Banda» nebst Lauten und Flöten auch eine Gesangsstimme Teil des Ensembles ist, ist eine Besonderheit der Renaissancemusik. «In der Instrumentalmusik des 15. und 16. Jahrhunderts ist die Besetzung meist nicht festgeschrieben, die Stimmen werden auf die verfügbaren Musiker/ innen aufgeteilt.» Zu hören gibt es «polyphone Werke, heitere und melancholische Lieder und auch leichte Tanzsätze». Vor den Ohren des Publikums öffnet sich so die «farbenfrohe Klangwelt der Renaissance», mit einem Fokus auf französischen Werken aus dem 16. Jahrhundert. «La Banda» ist nach und nach zur heutigen Besetzung angewachsen. «Angefangen hat es mit Laute und Blockflöte», so Mira Gloor. Später seien Harfen, eine Sängerin und eine Renaissancegitarre hinzugekommen. Auf den Reiz der Renaissancemusik angesprochen, sagt Gloor: «Ich finde es schön, dass alle Stimmen des Ensembles gleichberechtigt sind. Das zeigt sich am Gesang: Das ist kein Solo, sondern die Sängerin steht gleichberechtigt neben den Instrumenten.» Und fürs Publikum sei es besonders, weil man die alten Instrumente nicht häufig zu hören bekomme.
Vielseitigkeit und Vielsaitigkeit
Im zweiten Teil des Konzerts tritt das «Duo Saitenspiel» auf. Die Harfenistinnen Salome Tarköy und Namika Ikezawa (Leitung: Carina Walter) beweisen ihre «Vielsaitigkeit». Das Duo spielt in dieser Konstellation zum fünften Mal seit November, die Musikerinnen haben Auftrittserfahrungen in Gottesdiensten und Altersnachmittagen gesammelt. Sie nehmen erfolgreich an Wettbewerben teil und beide sind Schülerinnen der Talentförderung Baselland. «Es ist für die Musikerinnen toll, an einem so schönen, gut klingenden Ort wie der Kirche St. Stephan aufzutreten», erklärt Carina Walter. Das «Saitenspiel»-Repertoire ist gemischt: «Die Musikerinnen spielen ein breites Stilspektrum, das geht querbeet von Renaissancemusik bis Ragtime», so Walter. So spiegle das Repertoire auch die Vielseitigkeit des MSL-Unterrichts. Zu hören gibt es E. Waldteufels «Skater’s Waltz», Bachs «Arioso» oder «Granada» von Isaac Albéniz. Aber was sind die Herausforderungen bei einem solchen Konzert? Carina Walter erwähnt die Empfindlichkeit der Saiteninstrumente: «Da hofft man als Lehrerin, dass die Stimmung hält und keine Saite reisst.» – Und Mira Gloor lacht: «Ja, mit den kälteren Kirchenräumen ist es so eine Sache – die Blockflöten sind plötzlich zu tief und die Saiteninstrumente zu hoch!» Dafür sei das Ambiente viel schöner als in den Unterrichtsräumen oder der Aula, wo sonst gespielt wird.
Gut besuchte Musikschule
Das Einzugsgebiet der Musikschule Leimental (MSL) umfasst Therwil, Oberwil, Ettingen und Biel-Benken. 900 Kinder und Jugendliche besuchen dort Instrumental- und Gesangsunterricht. Es werden 25 Instrumente unterrichtet, von A wie «Akkordeon» bis Z wie «Zupfinstrument». Das Musizieren in Bands, Chören oder Orchestern ist Bestandteil des Lehrplans. Ausserdem gibt es eine Abteilung für Tanz. Kinder können ab Primarschule mit dem Musikunterricht beginnen. Wichtig: Die Angebote der MSL sind kein Freizeit-, sondern ein Bildungsangebot.
Darum gilt: «Von den Schülerinnen und Schülern wird erwartet, dass sie regelmässig zu Hause üben und ihre Aufgaben erledigen.»
Konzerte St. Stephan Therwil
Als weitere Highlights des Konzertjahres 2025 nennt Karl Obrist von der Konzertkommission Therwil das Konzert der Akkordeonistin Viviane Chassot («Bach im Flow», Sonntag, 4. Mai, 19 Uhr). Sie stellt Klassik, Jazz, Volksmusik und freie Improvisation einander gegenüber. Oder das Konzert im Rahmen des Europäischen Jugendchorfestivals Basel 2025 (Freitag, 30. Mai, 20 Uhr). Bei allen Konzerten in der Kirche St. Stephan gibt es eine Kollekte. Es können keine Gagen bezahlt werden, darum sind Beiträge ab 20 Franken pro Person willkommen, um den Künstlerinnen und Künstlern eine Entschädigung geben zu können.
Gregor Szyndler
Konzert Kirche St. Stephan, Sonntag, 16. Februar, ausnahmsweise bereits ab 17 Uhr.