TIERHEIM AN DER BIRS
Lebendige Tiere sind keine Geschenke
17.04.2025
Forum
BiBo. Kinder überredeten ihre Eltern nach Abschluss von Kükenausbrütungsprojekten in Schule oder Kindergarten, ein paar Küken zu übernehmen. Unter Zeitdruck mussten dann Unterbringungsmöglichkeiten gesucht werden, welche in der Regel nicht tierschutzkonform waren. Aber auch der umgekehrte Fall kam vor: Eltern oder Grosseltern überraschten ihre Kinder mit einer Handvoll lebendiger Küken zu Ostern. Oft war das Staunen gross, dass aus den süssen «Bibbeli» innert kürzester Zeit bewegungsfreudige Teenagerhühner wurden, die viel Mist, Staub und Lärm verursachten.
Die jungen Hühner und Hähne wurden in den der Stiftung TBB Schweiz gemeldeten Fällen meist in Kaninchenställen ohne Sitzstangen gehalten; in einem Fall gar in einem Metallgitter im Wohnzimmer ohne Zugang zum Garten. Auch das tägliche, stundenlange Einüben des perfekten «Kikerikiiis» der Junghähne sorgte in mehreren Fällen für Stress bei Tierhaltern und Nachbarschaft.
Hobby-Hühnerhaltung
Im Sinne des Tierwohls rät die Stiftung TBB Schweiz deshalb dringend davon ab, Küken oder Hühner anzuschaffen, ohne vorheriges Abwiegen aller Vorund Nachteile einer solchen Tierhaltung. Eine artgerechte und tierschutzkonforme Hobby-Hühnerhaltung benötigt viel Platz und je nach Kanton auch eine Baugenehmigung für den Stall. Hühner können bei guter Haltung 10 bis 15 Jahre alt werden und müssen täglich mit Wasser und Futter versorgt werden.
Appell an die Lehrerschaft: Über den Schlüpfvorgang des Kükens aus dem Ei existieren unzählige, pädagogisch gut aufgearbeitete Lehrfilme und Sachbücher. Das Tierheim empfiehlt an Stelle eines Kükenprojektes, mit der Klasse einen Tierpark oder eine ähnliche Einrichtung zu besuchen, in der Geflügel artgerecht lebt. Dort können Hahn, Henne und Küken bei ihren sozialen Interaktionen und bei ihrem natürlichen Verhalten beobachtet werden.