Leimentaler Jassmeisterschaft
31.07.2025 TherwilGanze 25 Mal pro Jahr findet die «Leimentaler Jassmeisterschaft» im Restaurant des Coop Mühlematt statt. Josef Sepp Stalder und Silvia Schumacher vom OK beantworten Fragen des BiBo.
Sie sind Präsident und Jassleiter beim Verein «Leimentaler Jassmeisterschaft». Was bringt diese Funktion mit sich?
Stalder: Ich bin Tätschmeister vom Dienst, organisiere und bereite unsere jährlich 25 Jassturniere vor.
Und welche Funktion haben Sie, Frau Schumacher?
Schumacher: Ich bin Kassier und mache die Materialverwaltung. Ausserdem bin ich für die Zulosungen der Leute zu den einzelnen Jasspartien zuständig.
Wer sind die Leute, die regelmässig ans Jassturnier kommen?
Stalder: Das ist bunt gemischt. Viele Teilnehmer sind pensioniert, teilweise über 90 Jahre. Es ist ein geselliger Anlass, der ganz verschiedene Leute anzieht. Natürlich haben alle Freude am Jassen. Wir haben manchmal Teilnehmende, die «leistungsmässig» spielen und unbedingt gewinnen wollen. Daneben haben wir auch viele Leute, die zum Plausch einen Jass klopfen wollen.
Wie geht das «Leimentaler Jassturnier» über die Bühne?
Stalder: Wir veranstalten pro Jahr 25 Ausgaben des Turniers. Da gibt es bei jedem Anlass einen Tagessieger. Wer mindestens 12 von 25 Turnieren besucht hat, kann sich für die Jahresbestenliste qualifizieren.
Schumacher: Meistens ist es so friedlich und konzentriert wie jetzt. Wenn es mal lauter wird, stehen wir schnell an den Tischen und dann ist wieder Ruhe.
Wie lange organisieren Sie schon die «Leimentaler Jassmeisterschaft»? Stalder: Seit 2012, wobei es schon 2010 angefangen hat.
Schumacher: Ich bin auch schon etwa so lange dabei.
Was sind die Herausforderungen beim Organisieren von einem Jassturnier?
Stalder: Unsere Alterszusammensetzung. Gerade haben wir einen Todesfall in unserem Verein zu beklagen – eine Mitjasserin, die 92 wurde.
Schumacher: Letztes Mal war sie noch dabei, und heute schreiben Sepp und ich ein Trauerkärtchen im Namen des Vereins. Wenigstens konnte sie noch ganz lange jassen.
Wie viele Leute nehmen teil?
Stalder: So gegen 70 Personen wie heute sind es meistens. Wir haben den Vorteil, dass wir im Coop Mühlematt Tram- und Busanschluss haben. Und für die Leute, die mit dem Auto kommen, hat es Parkplätze. Das «Leimentaler Jassturnier» hat ein grosses Einzugsgebiet: Die Leute kommen von weither zu uns, aus dem Leimental und dem Baselbiet, aber auch aus dem Schwarzbubenland, eigentlich aus der ganzen Nordwestschweiz.
Wie alt sind die Teilnehmer?
Stalder: Unsere Juniorin ist 47, dann geht es wie gesagt rauf auf bis 90 Jahre. Das ist schwer zu sagen, wir fragen die Leute nicht nach dem Alter. Ich würde sagen, wir haben einen Schwerpunkt zwischen 70 und 85 Jahren. Weil unsere Turniere am Dienstagnachmittag sind, können jüngere Leute nicht kommen, weil sie am Arbeiten sind, studieren oder mit Familienarbeit ausgelastet sind.
Warum findet das Turnier nicht später statt?
Stalder: Das fängt mit der Schwierigkeit an, eine Wirtschaft zu finden, die gross genug ist. Das Coop-Restaurant ist gross, sodass wir immer genug Platz haben, auch wenn viele Leute kommen. Am Abend hat das Restaurant geschlossen. Und am Abend eines zu finden, das genug Platz hat und verhältnismässig günstig ist, ist schwierig bis unmöglich. Davon abgesehen wollen unsere älteren Mitspieler heimkommen, bevor es dunkel wird.
Wie viele Stunden jassen Sie pro Woche?
Stalder: (Lacht.) Früher ging ich oft zum Jass, mittlerweile kommt es etwas kurz, weil das Organisieren so viel Zeit braucht. Aber ich springe ab und zu mal ein. Üben kann man das sowieso nicht so viel, es ist viel Kartenglück dabei und man braucht einen passenden Partner. Wenn die Karten nicht stimmen, kann man noch so ein guter Jasser sein und die Punkte trotzdem nicht machen.
Schumacher: Ich sehe nicht mehr so gut, also spiele ich auch nicht mehr viel.
Mit welchen Gefühlen schauen Sie auf den «Donnschtig-Jass», der schon bald in Oberwil oder Binningen stattfinden wird?
Stalder: Ach, das ist ein Differenzler, das hat nichts mit unserem normalen Schieber zu tun. Das sind zwei ganz verschiedene Jasser. Wir haben geholfen, Leute zu finden für den TV-Jass und auch Werbung gemacht. Aber organisiert hat die Gemeinde. Wie gesagt, unsere Teilnehmenden kommen aus der ganzen Nordwestschweiz, für den «Donnschtig-Jass» aber mussten die für Oberwil Jassenden in Oberwil wohnhaft sein. Da sind viele von uns sowieso nicht infrage gekommen.
Gregor Szyndler