Musik für die Augen und Fotos für die Ohren
06.11.2025 TherwilDer Fototreff Leimental feierte am 17. Oktober seine ersten zehn Jahre mit einer neuen Dauerausstellung im «Güggel» und einem Konzert in der Reformierten Kirche.
Die Reformierte Kirche füllt sich an diesem Freitagabend bis auf den letzten Platz. Sozialdiakon Michael Hofmann freut sich über das volle Haus und ist dankbar, dass das Publikum so zahlreich erschienen ist. «Der Fototreff Leimental ist der beste Beweis dafür, dass sich Männer nicht nur am Stammtisch, beim Fussball oder in der Kneipe treffen, sondern auch bei einem sehr sinnvollen Hobby», sagt er. Gemeinsam Freude am Knipsen zu haben, einander Rückmeldungen zu geben, aber auch füreinander da zu sein sind für ihn die wichtigsten Aspekte des Fototreffs.
Neue Dauerausstellung
Seit zehn Jahren trifft sich die Männergruppe «Fototreff Leimental», die von Franz Studer ins Leben gerufen wurde und die unter der Schirmherrschaft der Männerarbeit OTE von Michael Hofmann steht. Die Fotomänner dürfen die Räumlichkeiten der Kirchgemeinde nutzen und machen im Gegenzug an Konfirmationen und anderen kirchlichen Anlässen Fotos. Damit nicht genug, zeichnet der Fototreff auch für die neue Dauerausstellung im reformierten Kirchgemeindehaus Güggel verantwortlich. Sie zeigt Fotos, die an Proben der Kirchenmusikerinnen, der Chor-Gemeinschaft und von «Rock The Church» entstanden sind.
Blick zurück auf die ersten zehn Jahre
Fototreff-Gründer Franz Steiner wirft einen Blick zurück auf die ersten zehn Jahre. Dabei zeigt sich die Vielfalt des Programms: Nachtaufnahmen von der Mittleren Brücke gehören ebenso dazu wie Ausflüge in die Petit Camargue. «Wir diskutieren unsere Fotos miteinander und motivieren uns gegenseitig.» Das Ausstellungsthema «Kirchenmusik im Bild» stellte vor viele Herausforderungen. Diese reichen von der Beleuchtung in der Kirche bis hin zur Natur der Musik: Eben noch ist sie da, doch sobald sie verstummt, bleibt nichts von ihr als bestenfalls ein Nachklingen im Ohr – und ein Foto. Damit es nicht «nur» Musik für die Augen ist, sondern auch Fotos für die Ohren sind, hat es bei gewissen Fotos QR-Codes, die es erlauben, einen Ausschnitt der fotografierten Musik nachzuhören.
Etwas mehr Licht, bitte
Für die neue Dauerausstellung im «Güggel» hat der Fototreff Proben der Kirchenmusik, der Chor-Chorgemeinschaft OTE sowie von «Rock in Church», der Band von Pfarrer Dietrich Jäger, festgehalten. Als Dankeschön für die musikalischen Fotos spielen die Kirchenmusikerinnen Halena Simon und Irena Zeitz Schmidt Orgel und Klavier. Schon ihr erstes Stück «Schafe können sicher weiden» von Johann Sebastian Bach sorgt für einen herzlichen Applaus. Dieselben Lichtprobleme, die sich auch den Männern vom Fototreff gestellt haben, zeigen sich bei Halena Simon. Sie hat Mühe, einen kleingedruckten Notentext zu lesen und bittet um Zusatzlämpchen. Dietrich Jäger eilt mit mehreren herbei, sodass das Konzert nach einer kurzen Unterbrechung weitergehen kann. Simon und Schmidt spielen ein wunderbares, witziges und geistreiches Programm. «Für Elise» von Beethoven etwa präsentieren sie in einer vierhändigen Version, die Kenner von Beethoven und Boogie Woogie gleichermassen zum Staunen bringt. Und für die Zugabe verkündet Simon schalkhaft, nun hätten sie schon so viel mit ihren Händen gespielt – worauf sie sich an die Orgel setzen und nur noch mit ihren Füssen spielen.
Wunsch für die nächsten zehn Jahre
Beim Apero nimmt sich Franz Studer Zeit für Fragen des BiBo. Er fotografiert schon sein halbes Leben lang. Auf seine Pensionierung vor zehn Jahren hin entstand die Idee, dieser Leidenschaft in einem Fototreff mit Gleichgesinnten nachzugehen. «Für Frauen gibt es viele vergleichbare Veranstaltungen, für Männer weniger. Das ist alles nur möglich dank der grosszügigen Unterstützung durch die Kirche», erklärt er. Der Treff findet am letzten Donnerstag des Monats statt und ist offen für alle Interessieren. «Wer will, kann daran teilnehmen!» Einzige Bedingung: Freude an der Fotografie und daran, diesem Hobby in der Gruppe nachzugehen. «Wir sind eine bunt gemischte Gruppe, sei es vom beruflichen Hintergrund oder vom Alter her.» Dass sie es geschafft haben, den Treff so lange aufrechtzuerhalten, macht Studer stolz. Für die nächsten zehn Jahre des Fototreffs wünscht er sich, dass es so weitergeht wie bisher und dass die Teilnehmer weiter mit so grosser Freude dabei sind.
Gregor Szyndler




