Das Sommerparadox erleben

Der Sommer birgt ein paradoxes Phänomen. Bereits um Weihnachten werden die Tage wieder länger und heller. Und schon um den Johannistag am 24. Juni (6 Monate vor Heiligabend)ist die kürzeste Nacht erreicht. Zugleich erfasst uns das Sommergefühl erst jetzt. Wer den Sommerbeginn bewusst erleben möchte, hat dazu im Kloster Mariastein verschiedentlich Gelegenheit.

Am 20. Juni führt Beate Eckerlin um 16 Uhr Interessierte durch den in voller Pracht stehenden Heilpflanzengarten. Am 24. Juni wird der Geburt von Johannes dem Täufer gedacht; kalendarisch gilt der Johannistag immer noch als Hochfest. Im Gottesdienst mit den Mönchen um 9 Uhr sowie während der täglichen Stundengebete wird besonders dem Verkünder und Täufer von Jesus Christus gedacht. Musikalisch feiern wir den Sommer am 29. Juni mit einem buchstäblich grossen Konzert. Das 12-köpfige Ensemble «legerdemain» unter der Leitung von Josef Laming dokumentiert mit ausgewählten barocken Stücken (Corelli, Händel u. a.) die Entwicklung des «Concerto grosso». Man kann dieses als kontrastvolles, dialogisches Gespräch bezeichnen. Eine kleine Solistengruppe wechselt sich mit dem gesamten Ensemble ab. Besonders Corelli sorgte damit für Aufsehen. Es entwickelten sich daraufhin neue barocke Satzarten und Sinfonien. Immer geht es um den Dialog von Solisten und Ensemble. Vielleicht könnte uns heute, wo das Gespräch in der konfliktreichen Welt immer schwieriger wird, die Besinnung auf die dialogische Tugend in der Musik tröstende Orientierung bieten. Das Maria Trostfest, die letzte grosse Wallfahrt vor der Sommerpause, findet dann am5. Juli statt. Das Restaurant Post hat im Sommer weiterhin geöffnet (Di–Sa, 11–21 Uhr, So 9–18 Uhr). Herzlich willkommen im Kloster Mariastein!