AUS DEM GEMEINDERAT
Neujahrsgruss des Gemeindepräsidenten

  09.01.2025 Oberwil

«Quidquid agis, prudenter agas et respice finem», lautet ein lateinischer Leitspruch. «Was auch immer du tust, handle klug und denke an die Folgen.» Diesen Leitspruch wird der Oberwiler Gemeinderat sicher beherzigen, wenn er sich im Januar zu seiner Klausur trifft und sich unter anderem der Überarbeitung der Strategie widmen wird. Als strategisches Gremium obliegt es dem Gemeinderat, der Gemeindeverwaltung vorzugeben, in welche Richtung es inhaltlich in den nächsten Jahren gehen soll – selbstverständlich immer klug handelnd und die Folgen bedenkend.

Weiterhin Gültigkeit werden die drei in der Strategie 2030 definierten Werte haben: Verlässlichkeit, Engagement und Nachhaltigkeit. Basierend auf den vor fünf Jahren formulierten Werten wird der Gemeinderat bei den strategischen Leitsätzen da und dort die Stellschrauben justieren.

Auf die Strategie folgt die operative Umsetzung durch die Verwaltung im Rahmen des Zielsetzungsprozesses mit entsprechender Timeline. Täglich stellen sich den Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen ergeben. Um diesen erfolgreich begegnen zu können, bedarf es einer Führungskultur, die nicht nur optimale Bedingungen für die kundenorientierte und effiziente Erbringung von Dienstleistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner schafft, sondern auch ein inspirierendes Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden bietet. Seit einem Jahr sind die Führungsgrundsätze der Oberwiler Verwaltung in Kraft. Diese orientieren sich einerseits an den Werten und der Strategie der Gemeinde und berücksichtigen andererseits auch den steten Wandel der (Arbeits-)Welt.

Strategien sind das eine, konkretes Engagement das andere. Ganz gleich, wo sich die Einwohnerinnen und Einwohner engagieren. Ob in der Politik, in Vereinen, in Organisationen: Engagement stärkt die Resilienz der Zivilgesellschaft, hat positive Auswirkungen auf das Zusammenleben, fördert Demokratie und Wohlbefinden und verscheucht Angst und Melancholie angesichts einer Welt, in der es scheinbar nur zum Schlechten bestellt ist. Dabei wird oft ausgeblendet, wie viel Positives tagtäglich geschieht und geleistet wird. Das hängt nicht zuletzt mit unserem Medienkonsum zusammen. Zuweilen ist es – insbesondere in den Sozialen Medien – schwierig geworden, zwischen Fake News, «alternativen Fakten» und objektiver Wahrheit zu unterscheiden. Angst- und Panikmache sind derzeit en vogue – und selbsternannte Bedenkenträger geniessen fast grenzenlosen Aufwind. Daher mein Tipp: Zwischendurch – sicher nicht für immer! – mal die Kanäle in den Sozialen Medien etwas ruhen lassen. Das bringt die nötige Gelassenheit ins Leben zurück. Zudem empfehle ich, so oft als möglich Wut, Neid und Selbstmitleid abzulegen und sich auf Tugenden wie Gerechtigkeit, Mässigung, Tapferkeit und Klugheit zu besinnen. Diese vier Tugenden kannten übrigens bereits die alten Römer.

«Post tenebras lux» lautet eine lateinische Redewendung, die in Genf an vielen Orten als Teil des Genfer Wappens anzutreffen ist (siehe Bild). Diesen Leitspruch verwendeten die Calvinisten, und später stieg er zum Motto der Reformation auf. Auf Deutsch bedeutet die Redewendung: Licht nach der Dunkelheit – oder etwas salopper auf Baseldeutsch formuliert: Nach em Räge schint d’Sunne. In diesem Sinne wünschen Ihnen Gemeinderat und Verwaltung ein zuversichtliches 2025. Wir freuen uns, weiterhin gemeinsam mit Ihnen an der Zukunft von Oberwil zu arbeiten.

Hanspeter Ryser, Gemeindepräsident


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