Servus und ade, Gschängg-Stübli Fichtä

  30.10.2025 Therwil

Nach 31 Jahren schliesst das «Gschängg-Stübli Fichtä» seine Türen – doch nicht, ohne sich mit einem herzlichen «Servus und ade» bei seinen Kundinnen und Kunden zu verabschieden. Die Geschenkboutique begeisterte mit einer liebevoll ausgewählten Vielfalt an Präsenten, bei der für jeden etwas Passendes dabei war. Nun lädt sie zum letzten Adventsverkauf ein.

Abseits des Dorfkerns, am Fichtenrain 3, erfüllte sich die gebürtige Bayerin, Anneliese Gschwind, 1994 ihren Jugendtraum vom eigenen Geschenkeladen. Administrativ und tatkräftig wurde sie dabei von ihrem Ehemann Othmar unterstützt. Schnell schlossen die Därwilerinnen und Därwiler das kleine Lädeli in ihre Herzen. «Schon 1995 wurde unser Stübli an der Fasnacht in den Schnitzelbänken erwähnt – das hat uns sehr gerührt», erinnert sich Anneliese.

Handverlesene Präsente und lebendige Begegnungen
Das Gschängg-Stübli war stets mehr als ein Verkaufsraum. «Wir sind stolz, dass sich unser Stübli zu einem richtigen gesellschaftlichen Treffpunkt etabliert hat», sagt Anneliese. Othmar ergänzt: «Die Kundinnen und Kunden weit über Therwil hinaus kamen nicht nur, um etwas zu kaufen, sondern um Zeit miteinander zu verbringen; sie fühlten sich wie bei Freunden!» Im hinteren Teil des Stübli lädt ein grosser, runder Tisch noch immer zu Kaffee und Gesprächen ein. Auch die Auswahl im Lädeli zeugt von Sorgfalt und Geschmack. «In meinem Lädeli finden Sie eine Auswahl schöner Geschenke, die ich mit viel Liebe ausgesucht habe», erklärt Anneliese. «Wir sind nach München und Salzburg ge fahren, früher auch nach Frankfurt, um einzukaufen. Wir wollten immer etwas Besonderes anbieten, keine Allerweltsprodukte.» Othmar ergänzt: «Viele Lieferanten haben sich im Lauf der Jahre verändert oder aufgehört. Trotzdem haben wir unseren Stil bewahrt – das war uns wichtig.»

Adventszauber im Gartenhäuschen
Ein ganz besonderes Highlight war der jähr liche Glasbläsertag im Advent. Im Gartenhäuschen hinter dem Stübli demonstrierte der befreundete Glasbläser Stephan Siegenthaler Gross und Klein die Kunst des Glasblasens und half ihnen dabei, ihre eigenen Weihnachtskugeln herzustellen. «In manchen Jahren wurden an einem Tag über 150 Kugeln geblasen», erzählt Othmar Gschwind begeistert. «Es war immer schön zu sehen, wie neugierig die Kinder waren und wie stolz sie ihre Kugel nach Hause trugen», fügt Anneliese hinzu.

Der Abschied fällt dem Ehepaar schwer, ist aber bewusst gewählt. «Wegen unseres Alters möchten wir jetzt langsam mehr vom Leben geniessen», sagt Anneliese. «Wir wollen mehr Zeit für die Familie, für unsere Gross- und Urgrosskinder haben. Hauptsache, wir können Dinge tun, die im Alltag oft zu kurz kamen.» Othmar bedankt sich herzlich: «Ohne unsere Freundinnen und Helferinnen hätten wir vieles nie geschafft. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und die vielen helfenden Hände.» Rückblickend bleiben zahlreiche schöne Erinnerungen. «Man hat sich bei uns wohlgefühlt», sagt Anneliese. «Diese Momente nehmen wir mit.»

Noch ein letztes Stöbern im Stübli
Der Abverkauf läuft ab sofort bis zum 24. Dezember. Das gesamte Sortiment, inklusive Weihnachtsdekoration, ist reduziert und entsprechend gekennzeichnet. Die Öffnungszeiten sind täglich von montags bis freitags von 14 bis 18.30 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr. «Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, ihre Weihnachtsgeschenke noch zu sichern», erklärt Othmar. «Und wir hoffen auf einen schönen, letzten Adventsverkauf.»

Zum Schluss überwiegt die Dankbarkeit. «Es tut gut zu sehen, dass die Leute unsere Arbeit geschätzt haben», sagt Anneliese. «Wir hatten eine schöne Zeit – voller Erinnerungen, Erlebnisse und Begegnungen.» Othmar schliesst mit einer Einladung: «Kommen Sie vorbei und stöbern Sie ein letztes Mal durchs Stübli.» Brooke Keller


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