Ein Wohnzimmer als Kulturraum? Genau das erlebten die Besucherinnen und Besucher beim Wohnzimmer- Slam am letzten Freitag. Fünf Künstlerinnen und Künstler sorgten für einen Abend voller Wortkunst, Emotionen und origineller Perspektiven – moderiert von Marc Stöckli (Verein Slam Basel), der charmant durch das Programm führte.

«Wer kennt das Format Slam schon?», fragte Stöckli zu Beginn. Nur wenige Hände gingen hoch. Am Ende waren alle überzeugt: Slam ist mehr als Wettbewerb – es ist Begegnung mit wortkräftigen Menschen.

Fünf Stimmen, fünf Welten
• Vera Hiltbrunner, Opernsängerin, berührte mit Texten über das Gefühl, am Bahnhof gestrandet zu sein und unerwartete Begegnungen zu erleben. Ebenso wagte sie sich an ein sensibles Thema: die Unterschiede im Zugang zur eigenen Sexualität in der Kindheit bei Männern und Frauen – ehrlich und poetisch.
• Sven Hirsbrunner, bekannt aus der Schweizer Slam-Szene und einst gemeinsam mit Dominik Muheim Schweizermeister, begeisterte mit skurrilen, originellen Texten, die das Publikum zum Staunen und Lachen brachten.
• Mia Leimer, gerade einmal 20 Jahre alt und schon seit Jahren Slammerin, beeindruckte mit einer unglaublichen Textdichte. Persönlich, rasant und eindrücklich vorgetragen – ein Auftritt, der lange nachhallt.
• Christof Manetsch, seit einem Jahr in der Szene, begeisterte mit Geschichten mitten aus dem Leben. Zum Beispiel über Familienferien auf dem Campingplatz mit den Eigenheiten von Grossgrillbesitzern oder über das falsche Lob für Väter, die sich mit ihren Kindern beschäftigen – während Mütter im Jahr 2025 noch immer alles selbstverständlich leisten.
• Remo Zumstein aus Bern, ehemaliger Schweizer Meister, brachte kurze Wortwitze und unter anderem einen grandiosen Text über eine Begegnung mit Jesus im Jahr 2025. Ein Jesus, der nicht versteht, was das Weihnachtsfest eigentlich mit seinem Leben zu tun haben soll – originell und tiefgründig zugleich.

Die Verbindung dieser fünf Stimmen war die Kraft der Wörter und die Originalität. «Jetzt wissen alle, was ein Slam ist», meinte Stöckli am Ende. Die Gäste waren begeistert und genossen den Abend.

Weiter geht es im kommenden Jahr mit neuen Wohnzimmerevents. Man kann sich schon jetzt anmelden und seinen Platz reservieren (kulturkommission@ ettingen.ch). Das Programm finden Sie im Birsigtal-Boten oder auf der Homepage der Gemeinde.

Kulturkommission