Manchmal sind es nicht die grossen Gesten, die unsere Gemeinschaft tragen, sondern die kleinen, verlässlichen Beiträge. Oft geschehen sie leise, freiwillig, aus Überzeugung und mit Blick auf das Ganze. Vier ganz verschiedene Beispiele aus dem Leimental machen das auf anschauliche Weise deutlich.

Etwa der Verein «Senioren für Senioren Bottmingen», der seit über drei Jahrzehnten beweist, wie aus nachbarschaftlicher Hilfe echte Solidarität entsteht. Wer hier mitarbeitet, tut das nicht für Anerkennung, sondern weil man anderen den Alltag erleichtern möchte. Besonders erwähnenswert: Viele der Freiwilligen sind selbst im Ruhestand und helfen Menschen, die vielleicht nur wenig älter sind als sie selbst. Verantwortung kennt eben kein bestimmtes Alter.

Auch technische Neuerungen können Ausdruck von Verantwortung sein: Das neue Elektro-Müllfahrzeug in Oberwil steht nicht nur für saubere Mobilität, sondern für ein Umdenken in der kommunalen Abfallwirtschaft. Die Gemeinde macht klare Vorgaben, und Unternehmen wie die Firma Saxer investieren gezielt in umweltfreundliche Technologien – selbst wenn das kurzfristig mit Mehrkosten verbunden ist. Denn Klimaschutz beginnt nicht irgendwann, sondern bei der nächsten Müllabfuhr.

Wie gemeinschaftlich Verantwortung auch gefeiert werden kann, zeigte das Jubiläumsfest der Raiffeisenbank Leimental. Im Mittelpunkt standen gesunde Erfrischungen und Teamgeist: Engagierte Helferinnen und Helfer bereiteten für die Besucher feine Getränke zu, die mit Muskelkraft hergestellt wurden – indem sie beim Velofahren Mixer antrieben. Während ordentlich in die Pedale getreten wurde, verwandelten sich frische Früchte zu einem leckeren Smoothie. Ein echter Hingucker, der nicht nur schmeckte, sondern auch viele zum Lachen brachte.

Ein weiteres Beispiel: Revierförster Christoph Sütterlin, der nach über 30 Jahren im Dienst ruhig und überzeugt sagt: «95 Prozent der Leute sind diszipliniert.» Auch das ist Ausdruck von Vertrauen – nämlich in das Verantwortungsgefühl der Menschen. Verantwortung bedeutet nicht nur, sich an Regeln zu halten, sondern auch dann das Richtige zu tun, wenn niemand hinschaut.

Diese vier Geschichten zeigen, wie Menschen und Institutionen unsere Region prägen – nicht laut, aber dauerhaft. Sie machen deutlich: Verantwortung ist kein Schlagwort, sondern gelebter Alltag. Und Verantwortung beginnt bei jedem von uns.

Viel Spass beim Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht     Stephan Rüdisühli