Vorweihnächtlicher Abschluss des Jubiläumsjahres
27.11.2025 BottmingenMit zwei Chören, Raclettestübli, Fotobox und vielfältigem Warenangebot beging das Beschäftigungs- und Wohnheim «Am Birsig» den traditionellen Adväntsmärt.
Im Eingangsbereich wird es eng. Der Gemischte Chor «Xang & Fun» hat sich für seinen Auftritt aufgestellt. Der musikalische Vortrag gehört am Adväntsmärt des Beschäftigungs- und Wohnheims (BWH) «Am Birsig» jedes Jahr zu den Höhepunkten. Gäste, Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitende lauschen dem von Klaviertönen begleiteten Gesang. «Jedes Jahr einfach schön», schwärmt ein Zuhörer.
Der Chorgesang bildete am Samstag den stimmungsvollen Auftakt in den grössten und damit wichtigsten öffentlichen Anlass des BWH Am Birsig. «Der Adväntsmärt ermöglicht uns einen persönlichen Austausch mit der Bevölkerung», erklärt Co-Heimleiter Christian Kirchhofer. Zwar unternehmen die Mitarbeitenden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern regelmässig Ausflüge in die Stadt oder besuchen Veranstaltungen, das «Unter-die-Leute-Gehen» ist für die Menschen aufgrund ihrer mehrfachen Beeinträchtigungen nahezu unmöglich. Deshalb sei es umso wichtiger, dass die Leute von aussen zu ihnen kommen. Das ist gelebte Integration und Inklusion.
«Wir gehören fast schon zum Inventar»
Der Besuch hat sich auch im 25. Jahr seit der Eröffnung des BWH am Birsig gelohnt. Grillwaren, romantische Lagerfeuerstimmung mit Schlangenbrot, das liebevoll dekorierte Raclettestübli, Glühwein und natürlich Crêpes von Stiftungsratspräsident Kurt Müller und seiner Frau Gabi, die noch immer in der Physiotherapie des Heims arbeitet. Seit 25 Jahren sorgt das Ehepaar Müller am Sommerfest und am Adväntsmärt des BWH Am Birsig mit Crêpes für kulinarische Köstlichkeiten. «Für uns ist das Routine», meint Kurt Müller, bevor der nächste Kunde mit einem Wunsch an den Stand kommt. «Wir gehören fast schon zum Inventar», lacht Gabi Müller.
Als Stiftungsratspräsident und Eltern einer Tochter, die im Beschäftigungs- und Wohnheim lebt, wissen die Müllers um die Bedeutung des Adväntsmärts für das Heim, die Mitarbeitenden und vor allem für die Bewohnerinnen und Bewohner. Die Aufregung sei bei vielen im Vorfeld anzumerken.
Klein und fein ohne jegliche Hektik
An den Verkaufsständen gab es Dekorationsobjekte, Kerzen, Küchenutensilien, Accessoires zum Anziehen, Lederwaren wie Schuhe und Portemonnaies und Taschen in verschiedenen Formen und Grössen. «Für mich ist das einer der schönsten Weihnachtsmärkte», schwärmte Eva Gelencsér, die jedes Jahr am BWH Am Birsig Adventsfloristik verkauft. «Der Adväntsmärt ist jedes Jahr liebevoll dekoriert. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden miteinbezogen. Das finde ich toll.» Eva Gelencsér beschreibt den Adväntsmärt als «klein und fein» ohne jegliche Hektik.
Den grössten Stand hat traditionell die hauseigene Tagesgestaltung «Allerhand». Je nach Befähigung erledigen die Bewohnerinnen und Bewohner mit Unterstützung die einzelnen Arbeitsschritte, bis am Ende Tücher, Weihnachtskarten, Baumschmuck, Anzündhilfen entstehen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sei es von grosser Bedeutung, dass ihre Produkte derart Anklang finden, betont Isabelle Weisshaupt. «Es ist für sie eine Bestätigung dafür, dass ihre Arbeiten Qualität haben und geschätzt werden.»
Für ein besonderes Highlight sorgte die in diesem Jahr zum ersten Mal beim Adväntsmärt installierte Fotobox. Man konnte sich als Samichlaus, Schmutzli, drei Könige, Engel, Josef, Maria oder als Esel verkleiden. Unvergessliche Bilder und vor allem viele Lacher und freudiges Strahlen waren garantiert.
Für den zweiten musikalischen Höhepunkt sorgte der Bottminger Frauenchor «Melodiva». Trotz zunehmender Kälte genossen wiederum viele den Auftritt, derweil sich die Dunkelheit über Bottmingen legte und damit die vorweihnächtliche Atmosphäre perfekt machte. Der Adväntsmärt war der gelungene Abschluss des Jubiläumsjahres des BHW Am Birsig mit vielen Höhepunkten.
Tobias Gfeller



