Vom 12.–14. Dezember findet wieder der «Bottmiger Wiehnachtsmärt» statt. Organisator Felix Wiesner im Interview mit dem BiBo.

Hand aufs Herz: Haben Sie auch schon einmal einen zu grossen Baum gekauft und brachten ihn nachher nicht in Ihre Stube?
Felix Wiesner: Wir bekommen unseren Baum jedes Jahr geliefert. Ich bestelle immer zwei Meter, aber irgendwie muss ich fast immer oben oder unten noch was absägen. Also ja.

Wie wählen Sie als Profi Ihren Weihnachtsbaum aus?
Ich persönlich habe lieber Nordmann als Rottanne. Sie halten etwas länger. Aber das ist Geschmackssache. Am Weihnachtsbaummarkt hat es dann aber alles Mögliche an Bäumen, grosse, kleine, dicke, dünne …

Woher stammen die am Markt verkauften Bäume?
Aus Pflanzungen im Oberbaselbiet und in Bottmingen.

Auf was sollten die Leute achten beim Kauf eines Weihnachtsbaums?
Wichtig ist es, ihn nicht zu früh zu kaufen – oder wenn, ihn dann richtig gut ins Wasser zu stellen. Davon abgesehen gibt es keine Faustregel, man muss einfach schauen, was einem gefällt und wie viel Platz man hat … Am besten ist es, einfach seiner eigenen Vorliebe zu folgen. Die Form muss sicher stimmen. Die Grösse, wie viele Äste es hat, wie dicht diese stehen. Um den passenden Baum zu kaufen, muss man natürlich auch genau wissen, wie man ihn schmücken wird.

Wie lange kann man einen Weihnachtsbaum eigentlich mit gutem Gewissen behalten?
Also wir kaufen ihn meist ein paar Tage vor dem Fest und behalten ihn bis 6.1.

Gleich noch einmal Hand aufs Herz: Soll man alte Weihnachtsbäume eigentlich besser in den Wald zurückbringen oder doch vielleicht eher wie in Schweden zum Fenster hinauswerfen?
Nein, also hier in Bottmingen kommt ja zweimal die Grüngutabfuhr und nimmt sie mit. Die werden dann gehäckselt.

Was gibt es sonst noch so alles auf dem «Bottmiger Wiehnachtsmärt» zu entdecken?
Nebst den Weihnachtsbäumen die beliebten Rauchlachsapéros von Toby W. Herrlich. Weiter hat die Rebzunft Bottmingen einen Stand und es gibt Biel-Benkemer Weine. Zu geniessen gibt es ausserdem Brot, Zopf, Gutzi, Dörrfrüchte und Konfitüren. Und natürlich Magenbrot! Honig und Holzsterne aus dem Oberbaselbiet und biologisches Olivenöl aus Italien runden das Angebot ab. Daneben gibt es Kerzenziehen, Grill und Glühwein. Und die Wert!Stätte Basel verkauft aus übrig gebliebenen Lebensmitteln hergestellte Konfitüren, Sirups, Chutneys etc. sowie Geschenke. Nicht zu vergessen: Es gibt ein Raclette-Stübli mit verschiedenen Köstlichkeiten. Oh ja, und dann sind da noch die Laser-Gutzi …

Laser-Gutzis? Was ist das denn,bitte sehr?
Das sind Guetzli, auf die man sich einen Text lasern kann. Individualisierte Gutzis … Letztes Jahr bekamen die Grosskinder je ein personalisiertes Gutzi.

Was ist Ihr ganz persönliches Highlight am «Bottmiger Wiehnachtsmärt»?
Dass der Markt klein und übersichtlich ist – und heimelig! Alles ist auf engem Raum beieinander, es herrscht eine gute Stimmung und es gibt viele tolle Angebote. Es ist nicht wie bei vielen anderen Weihnachtsmärkten ein einziges Durcheinander von Glühwein, Olivenholz-Kochlöffeln und irgendwelchen Schals. Alles ist aus der Gegend, aus Bottmingen selbst oder aus dem Baselbiet.

Wie lange gibt es den «Bottmiger Wiehnachtsmärt» eigentlich schon?
Ich würde schätzen, dass es ihn in dieser Form sicher schon seit über zehn Jahren gibt. Lukas Wiesner hat aber schon vor zwanzig Jahren mit dem Baumverkauf angefangen. Dann kam jemand hinzu und fragte, ob es möglich wäre, einen Stand aufzustellen. So wuchs das Ganze nach und nach zu dem Markt heran, wie er heute ist.

Wie lange sind Sie Organisator des Weihnachtsbaummarkts?
Ich mache das mittlerweile seit fünf Jahren. Schon vorher kannte ich natürlich den Markt. Eines Tages fragte ich Lukas Wiesner, ob ich ihn bei der Organisation unterstützen kann.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Gemeinde?
Die Bewilligung läuft über die Gemeinde. Die Zusammenarbeit ist entgegenkommend und unterstützend.

Was schätzen die Besucherinnen und Besucher ganz besonders am «Bottmiger Wiehnachtsmärt»?
Sie finden es eine tolle Sache, dass das hier direkt in Bottmingen stattfindet. Viele Leute kommen ja eigentlich für den Weihnachtsbaum hierher, schlendern aber dann auch noch über den Markt. Oder umgekehrt! Es herrscht immer ein Hin und Her zwischen den verschiedenen Teilen des Markts.

Gregor Szyndler