EVP LEIMENTAL
Wir gestalten die Gesundheitsversorgung
02.10.2025
Leimental
Wie viel darf uns die Gesundheit kosten? Ist der Kostenanteil von 11,3 % am BIP (2022) zu viel zu wenig? Mit dieser Frage steigt Regierungsrat Thomi Jourdan, Vorsteher der Baselbieter Volkswirtschaftsund Gesundheitsdirektion, in sein Referat zu «Gesundheit Baselland – wie weiter?» ein, das er kürzlich in Allschwil hielt. Informativ und kurzweilig umreisst er die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, veranschaulicht mit alltagsnahen Beispielen und zeichnet lösungsorientierte Wege auf.
Die Über-Inanspruchnahme von Leistungen steigt ungebremst weiter, gepaart mit gravierenden vergütungstechnischen und strukturellen Fehlanreizen: Wird in einem Spital ein Eingriff ambulant durchgeführt, fährt das Spital einen Verlust ein; wird derselbe Eingriff stationär durchgeführt, sind die vergüteten Kosten doppelt so hoch und das Spital kann einen Gewinn erzielen. Weitere Herausforderungen zeigt die demografische Entwicklung: Bis in 18 Jahren wird sich der Bevölkerungsanteil der über 75-Jährigen im Baselbiet verdoppeln. Auch gesellschaftliche Ansprüche bezüglich der zeitlichen Verfügbarkeit beeinflussen die Gesundheitsversorgung.
Die «Gesundheit BL 2030» denkt in einer gemeinsamen Gesundheitsregion mit Basel-Stadt und plant über das ganze Baselbiet mit einem engen Netzwerk von stationären und ambulanten wohnortsnahen Einrichtungen. Neue Modelle zur Ambulantisierung werden mit den lokalen Akteuren und Vertragspartnern entworfen und entwickelt, wie das bereits publizierte Angebot «Hospital@Home» und das Versicherungsmodell «Hausspital». Ziel ist und bleibt eine optimierte Gesundheitsversorgung der Baselbieter Bevölkerung «vo Schönebuech bis Ammel».
Daniel Kaderli, Biel-Benken